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Es werden Posts vom Juni, 2021 angezeigt.

Abschied vom Gardasee

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Ich bin wieder in Zürich. Schon seit Donnerstag. Ich bin am Tag nachdem ich von den Bären und Schlangen erfahren habe vom Lago di Tenno nach Torbole gelaufen. Ich wollte trotz dessen dass ich den Garda Trek abgebrochen habe noch ein wenig laufen und bin daher auf verschiedensten Wegen durch Weinberge, Dörfer und Wald zuerst nach Arco und dann nochmal 5km nach Torbole gelaufen. Es war insgesamt nochmal ein sehr intensiver Tag mit 30km.  In Torbole habe ich Tamara (die ich auf dem Berg kennengelernt habe) nochmal wiedergetroffen und wir haben was getrunken und ein Eis gegessen. Es war sehr schön mit ihr zu reden und der Gesprächsstoff wäre uns noch eine ganze Weile nicht ausgegangen. Wir sind uns ziemlich ähnlich und haben reisetechnisch beide noch sehr viel vor!  Nachdem wir uns verabschiedet haben, bin ich auf den nächstbesten Zeltplatz gelaufen und habe mein Lager aufgeschlagen. Mit einem Gourmet-Abendessen aus dem Lidl habe ich den Tag ausklingen lassen und bin auf mein...

Garda Trek - Tag 2

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Meine erste Nacht so richtig ab vom Schuss im Zelt war ganz gut. Gestern Abend habe ich aus dem Wald sehr komische Geräusche gehört, die zu einem etwas größeren Tier gehören mussten und ich war schon kurz davor, meinen ganzen Kram wieder zusammen zu packen und doch im Rifugio zu schlafen. Aber dann haben sich die Geräusche entfernt und ich sie beharrlich verdrängt.   Da rechts unten neben dem Schild stand mein Zelt Ich habe mir Essen gemacht - ein sehr leckeres Süsskartoffelcurry - das ich eilig rein geschaufelt habe und habe mich dann schon vor 20:00 Uhr im Zelt verkrümelt, weil ich dachte, dass wenn ich im Hellen einschlafe, ich mich vielleicht sicherer fühle.  Mein Herz hast wie wild gepocht und ich habe keinen Muskel bewegt. Ich bin tatsächlich eingeschlafen aber immer mal wieder aufgewacht. Jedes Mal wenn ich realisiert habe wo ich bin ging das Herzklopfen wieder los. Aber als ich gemerkt habe, dass es draußen totenstill ist und wirklich gar kein Geräusch zu hören ist, bi...

Garda Trek - Tag 1

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  Ich habe mich entschlossen, es mit dem zweit wandern noch nicht aufzugeben und bin heute zum Garda Trek gestartet.     Gestern habe ich mich ausgeruht und ein bisschen die Füße hochgelegt.  Heute früh ging’s dann zum Aufstieg mit 1800 Höhenmetern (Riva liegt ungefähr bei 0m) los. Als der Wegweiser auf einen schmalen und sehr steilen Waldpfad gezeigt hat, hatte ich schon eine leichte Krise, da der Weg genauso aussah wie die auf dem Via Alpina.  Ich bin natürlich troztdem eingebogen und dann 2.5h den Berg hoch geschnauft. Ich habe alle 15/25min eine Pause gemacht, weil es einfach ultra steil war. Auf der Mitte habe ich die Entscheidung, diesen Weg zu wandern schon wieder verflucht und schon meinen Abbruch geplant. Aber eine gefühlte Ewigkeit später habe ich andere Wanderer getroffen und der Weg hat sich auch verändert.  Endlich am Rifugio angekommen Mittags habe ich mir Nudeln gekocht und dafür mein letztes Wasser geopfert. Ich hatte 3l mit, die aber nicht ...

Planänderung

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Ich liege im Zelt in  Riva del Garda  am Gardasee. Bis ich endlich hier war, hat es allerdings gedauert… Ich habe mich entschieden, den “Via Alpina” hinter mir zu lassen und mich zurück in die Zivilisation zu begeben. Tschüss Via Alpina Der Typ, der mich gestern ins Hostel gebracht hat, hat gesagt, dass 6:50 Uhr ein Bus nach Udine fährt, wo der nächste Bahnhof ist. Als ich 6:10 meine Sachen zusammen gepackt habe, habe ich den Bus, den ich vom Fenster aus sehen konnte, weg fahren sehen. Ich habe noch gehofft, dass das der falsche war und meiner pünktlich kommt. 1.5 Stunden später dachte ich das nicht mehr.  Ich habe mich entschieden, 3.5h nach  Cividale  zu laufen und dort einen Bus nach  Udine  zu nehmen.  Als ich circa 10min unterwegs war, habe ich gedacht, ich versuch’s mal mit Daumen raushalten, vielleicht hält ja jemand an. Und siehe da, ein Mann hat angehalten, mich bis nach Cividale gefahren und mitten im Stadtzentrum abgesetzt. Endlich mal ...

Etappe 3

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Auf meiner dritten Etappe auf dem Via Alpina bin ich endgültig im “grünen Tunnel” versunken. Ich bin aus dem Wald nur noch zum “Luft schnappen” aufgetaucht, konnte einen kleinen Blick auf den bewaldeten Hügel, den ich gleich erklimmen werde werfen, und dann war ich auch schon wieder in den verwildeten Tiefen verschwunden.  Das hat genervt. Um mich bei Laune zu halten habe ich zum 683 mal die Känguru Chroniken angehört. Nach 15km ging es dann stark bergauf. Der Anstieg war gefühlt 90 Grad steil und ich bin triefend nass geschwitzt nach oben gekrochen. Dort angekommen hatte ich allerdings zum ersten Mal einen tollen Ausblick auf die italienischen Alpen und nicht nur noch mehr Wald vor der Nase.  Da sich um sich herum der Himmel schon wieder verdächtig zugezogen hat, habe ich aber nicht lange verschnauft und bin gleich weiter gelaufen. Allerdings war der Weg, den mir das Handy gezeigt hat, in der Realität nicht zu erkennen. Nur ein rot-weißes Zeichen am Baum deutete darauf ...

Etappe 2

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Puh ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll… die letzten zwei Tage waren so ereignisreich wie das ganze letzte Jahr.   Ich habe am Tag meiner 1. Etappe einen Nachtplatz im Weinberg von einer Frau (Laura) gefunden, die ein Bed and Breakfast bewirtschaftet. In der Nacht hat es jedoch angefangen zu Gewittern und ein paar Minuten später lag ich in einem, von Starkregen beschütten  Zelt . Ich hatte ganz vergessen, wie laut es im Zelt ist, wenn es regnet!!  😰 Laura’s Vater hat mir am nächsten Morgen ein Croissant zum Zelt gebracht und mich auf einen Kaffee ins Haus eingeladen. Das habe ich gerne angenommen, das Gespräch, was mehr mit Händen und Füßen als einer gemeinsamen Sprache stattfand, hat sich jedoch auf „Danke“ und „Tschüss“ beschränkt. Aber ich bin sehr froh, meine ersten „Via Alpina Trail Angel“ getroffen zu haben.  So weit so gut. Die zweite Etappe wurde dann schon schwieriger.  Ich musste fast den ganzen Tag durch den dunklen und dichten Wald, was meine N...

Startschwierigkeiten und Etappe 1

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Ich sitze hier im Gras am Gipfel irgendeines Weinbergs auf meiner Picknickdecke und lasse meine Füße auslüften.  Ich habe schon knapp 29km in der Tasche und bin zufrieden, wie es bisher gelaufen ist. Der Weg ist zwar zu 50% Strasse und zu 50% breiter Schotterweg oder Waldpfade, bei denen man leicht dem Glauben erliegt, die hätte seit ihrer Errichtung niemand mehr betreten, aber laufen kann man ja auf jeden Untergrund.  Ich verlasse mich zu 100% auf mein Handy und die Karten-Apps, die ich darauf installiert habe. Bisher klappt das ganz gut auch wenn ich mich eigentlich ungern so voll und ganz von meinem Handy abhängig mache.  Aber um mal ganz von vorne anzufangen:  Ich bin nicht wie in meiner Reiseankündigung geschrieben am Sonntag, den 06.06.21 los, sondern erst am Montag (07.06.).  Ich musste noch ein paar Dinge erledigen, die ich am Samstag nicht hektisch und nachlässig im Schnelldurchlauf abhaken wollte. Aber der größere Grund war eigentlich eher mental-emoti...