Isla Bastimentos - Karibik in Panama
Puh jetzt auf die letzten Wochen entgleitet mir das Blog-Schreiben noch. 🫣
Alsoooo. Nach dieser sehr sehr kalten Busfahrt in die Inselwelt von Bocas del Toro wurden wir alle 6:00 Uhr früh in der schwülen Morgenhitze ausgekippt und mussten ein Boot auf die Hauptinsel nehmen. Vom Boot aus haben wir neben uns die Sonne hinter einem Wolkenschleier aufgehen sehen und alles hat sich erst rosa-rot und dann gelb gefärbt. 🌅
Ich habe ein recht schickes Hostel auf einer Insel direkt am Strand gebucht, wofür ich noch ein weiteres Boot nehmen musste. Da ich so früh dran war, und eh immer erst am Nachmittag einchecken kann, habe ich am Wasser einen Kaffee getrunken und wurde direkt von einem Touranbieter adoptiert, der mir alles gezeigt hat (Supermarkt - Ich soll viel Wasser mitnehmen, da man auf den Inseln für Waser bezahlen muss - und ATM) und mir direkt eine seiner Touren aufgeschwatzt hat. Er hat einen Kollegen mit Boot herbei gerufen, meinen Kram hinein gesetzt und dem Fahrer mein Hostel genannt. Los ging’s!
Der Fahrer - ein Junge, der nicht älter als 15 war - hatte irgendwie gar keinen Plan. Er hat auch weder Spanisch noch Englisch gesprochen und als wir uns der Insel genähert haben, nur fragend geschaut. Ich habe ihm erklärt, dass man mein Hostel von hier nicht sehen kann, da es auf der anderen Seite ist und ich noch quer über die Insel laufen muss. Er war irgendwie verwirrt (und ich langsam auch, da ich dachte er weiß wo er mich hinbringen soll) und er hat auf den erst besten Steg gedeutet, den wir gesehen haben. Ich hatte ja noch weniger Plan als er und wusste vor allem nicht, dass die Insel mehr als einen Anlegeort hat und dachte, wird schon richtig sein.
Er hat mich abgesetzt und als ich meine Karte checke um den Weg zum Hostel zu finden, sehe ich dass ich ganz woanders bin. Und dass es keinen Landweg zu meinem Hostel gibt. Also muss ich nochmal ein Boot nehmen! Die Fahrt mit dem planlosen Jungen hat mich schon 8 Dollar gekostet und die erste Bootsfahrt zur Hauptinsel nochmal 6 Dollar. Als ich einen Typ am Steg gefragt habe, für wie viel er mich zu dem richtigen Steg fährt, sagt er „15 Dollar“. Da konnte ich die Tränen echt nicht mehr zurück halten! Diese blöde Junge hätte ja nochmal nachfragen können oder mir sagen, dass an diesem Steg kein einziges Hotel ist. Wieso er überhaupt auf die Idee gekommen ist, mich an diesem Stef abzusetzen, wo ausschließlich Locals wohnen, ist mir ein absolutes Rätsel! Ich war stinksauer und wütend auf das viele Geld was ich hier sinnlos verpulver.
Mir blieb nichts anderes übrig als nochmal 14$ für die letzte Bootsfahrt zu zahlen. Somit habe ich für die drei Boote zu meinem Hostel mehr gezahlt als für irgend einen Nachtbus jemals!!! 🤬😓
Auf der Insel angekommen, bin ich die angeblich 500m aber eigentlich 1000m zum Hostel gelaufen. Ich hatte hinten meinen großen Rucksack, vorne meinen kleinen und links und rechts ein jeweils 5 Liter Wassertank in der Hand. Weil es ja kein Trinkwasser gibt…
Jeder Meter war zig mal anstrengender als sonst und als ich endlich ankam, und mir der Rezeptionist erklärt hat, wo der KOSTENLOSE Wasserfilter fürs Trinkwasser steht, hätte ich in die Luft boxen können! Aber ich war zu fertig, um noch irgendwelche unnötigen Bewegungen mit meinen Armen zu machen… 🥵
Ich habe mich direkt auf eine Liege an den Strand gepflanzt und geschlafen und gelesen.
Panama ist viel viel teurer als jedes Land in Südamerika und da ich aus Bolivien - dem wohl billigsten Land in Südamerika - komme, war der Kontrast echt schmerzhaft. In dem Hostel in dem ich nun war, gab es keine Küche dafür aber ein teures Restaurant. Es wurde gebeten, kein eigenes Essen mitzubringen, da das Tiere anlockt. Also habe ich mein Müsli mit Milchpulver (hält sich besser) ganz heimlich und total unentspannt, aus Angst dass mich jemand erwischt, jeden Morgen am Strand gelöffelt.
Zum Mittagessen habe ich mir im Zimmer eine Guacamole gemacht, für die ich eine Tomate und eine Avocado mit meiner Nagelschere (!!!) geschnitten habe, da mein Messer ja beim Security Check im Müll gelandet ist und ich kein neues kaufen wollte für die letzten 2 Wochen. Jetzt kommt nochmal das volle Living-on-a-Budget-Backpacking zum Vorschein.
Am ersten Abend habe ich noch Charly aus Deutschland kennengelernt, die den ganzen Tag schon auf der Liege neben mir lag und mit der ich dann zusammen einen anderen Strand in der Nähe erkundet habe. Am Abend haben wir zusammen im Restaurant Abend gegessen. Wenn ich 2/3 Mahlzeiten selber zubereite, kann ich mir ein Abendessen im Restaurant leisten, habe ich beschlossen. Zumal wenn ich jemand habe, mit ich gemeinsam essen kann.
Wir saßen noch nicht lange, da hat sich ein fröhlicher Ami namens Alex zu uns gesetzt. Er war irgendwie anders als die anderen „typischen“ Amis: Er war total links, hat sein eigenes Land für die vielen politischen Fehlschläge kritisiert und auch die Mentalität im Land als arrogant, egozentristisch und beschränkt diagnostiziert. Er war total für Klimaschutz - ist Abe trotzdem für 10 Tage von Chicago mit Zwischenstopp nach Panama geflogen… Er war in den 50er und hatte offenbar gerade seine Midlife Crisis mit zig Selbsthilfe Ratgebern überwunden, denn er hat nach gefühlt jedem Satz von mir und Charly gesagt „Whatever works for you, You have to do what feels right for you, Everything will work out if you really want it and if not that’s good for something too!“. Er war Staatsanwalt und hatte Kohle ohne Ende. Als er sich das 4. Weinglas bestellt hat, hat er auf einmal gesagt, dass er Charly und mein Abendessen bezahlen will. Es hat genau 15$ gekostet! Genau die 15$ die ich durch die Inkompetenz des Bootsfahrers vorher verloren hatte… Manchmal ist es schon lustig wie das Leben so spielt. 😇
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| So lässt es sich doch leben… |
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| Schweizer Preise zum Umfallen |
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| Mein geliebtes Müsli könnte ich jeden Tag essen! |
Den nächsten Tag in meinem coolen Strandhostel habe ich mit Lesen, Telefonieren und bisschen rumlaufen verbracht und habe einfach gefaulenzt. (Der erste von sehr vielen faulen Tagen)
Am letzten Tag habe ich die Bootstour gemacht, die ich mir am ersten Tag habe aufschwätzen lassen. Der Typ hat mir zig mal eingebläut, dass ich 10:20 Uhr am Steg sein soll, als wäre es kriegsentscheidend. Wir wurden schließlich 11:00 Uhr abgeholt! Es wäre auch das erste Mal gewesen, dass hie jemand zu der Zeit erscheint, die ausgemacht war.
Wie haben zuerst nach Delfinen Ausschau gehalten und auch 1/2 gesehen, wie sie ganz gemächlich auftauchen und im Bogen wieder ab. Im Vergleich zu den Walen in Peru warme die Delfine echt winzig! ☺️
Dann ging es zu einer kleinen Insel, wo wir 2h Freizeit hatten und einfach gebadet und entspannt haben. Das Wetter war bewölkt aber angenehm…
Beim Mittagessen habe ich mal wieder einen Schock bekommen, als ich die Preise gesehen habe und habe mein Essen durch einen billigeren aber immer noch teuren Piña Colada ersetzt .😇
Umzug ins Selina Hostel
Nach 3 Nächten in meinem schönen Strand Hostel bin ich in das 500m entfernte Selina Hostel umgezogen. Ich wollte eine Küche und außerdem war es billiger. Und der Strand war auch immernoch nah.
Allerdings war der Strand nicht mehr nutzbar, da es ab diesem Tag 3 Tage durchgeregnet hat!
Ich habe den ganzen Tag im Hostel verbracht, einen Film geguckt, gelesen und dann, als es kurz aufgerissen ist, einen kleinen Spaziergang gemacht.
Ich bin zum Strand vom Hostel gelaufen und habe dort die drei deutschen Mädels, die im Strandhostel meine Mitbewohnerinnen gewesen waren, getroffen. Wir haben gequatscht und ein Hosteltyp hat uns gefragt, ob wir unsere Welcome Drinks, die wir am ersten Tag alle nicht getrunken hatten, jetzt noch wollten. Sogar ich, die ja gerade ausgeheckt hatte! Da haben wir natürlich nicht nein gesagt. Er hat alle neuen Hostel-Gäste mit Drinks versorgt und zusammen gesetzt. Wir haben ein bisschen gequatscht und schließlich das Volleyball Netz nebenan genutzt und ein paar Runden gespielt! 😇 (Ich merke gerade, dass der Nachmittag an diesem Tag vom Wetter her noch recht in Ordnung war)
Der Tag danach war allerdings Regen pur! So langsam ist mir die Decke auf den Kopf gefallen und ich habe für die nächsten Tage ein Hostel auf der Hauptinsel in Bocas gebucht. Das ist der kleine Ort hier, wo man auch rumlaufen kann und viele Restaurants und Cafés zum Rumlungern hat. Auf dieser Insel kann man nämlich bei Regen rein gar nichts machen…
Ich war prinzipiell zufrieden, aber das Soziale war etwas verzwickt. Ich wollte nicht mehr alleine sein (zu diesem Zeitpunkt hatte ich meine social battery schon mit seeeehr viel me time wieder aufgefüllt) und wollte aber auch keine neuen Leute mehr kennenlernen und wieder bei 0 anfangen. Irgendwann reicht es einfach mit Neuem. Ich wollte einfach jemanden, der / die mich kennt und wo man schon eine Basis hat. Aber das gabs nun mal nicht.
Ich habe nach wie vor oft an zu Hause gedacht und gedankliche Spaziergänge durch Zürich und durch die Migros gemacht. 😉
[Die Bilder sind alle an 2.5 Tagen entstanden. Das ist nicht repräsentativ fürs Wetter. Den Regen wollte ich einfach nicht fotografieren.]










































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