Valladolid - Chichen Itza und Ruhetag
Nach der 3 Stündigen Fahrt im Minibus bin ich im kleinen und beschaulichen Ort Valladolid angekommen. Das Hostel war super und ich habe mich direkt in den Garten zu zwei nett aussehenden jungen Frauen gesetzt. Die beiden entpuppten sich als Mutter und Tochter. Georgia, die Tochter, hat schon sehr viel von der Welt gesehen und hat das Reisen zu ihrem Lebensstil gemacht. Sie macht zwischendurch immer wieder mal Freiwilligeneinsätze und arbeitet irgendwo, um das Reisen zu finanzieren und reist so nun auch seit einigen Monaten durch Mexiko. Wieder eine sehr inspirierende und Horizont-erweiternde Begegnung!
Nach dem fast 2-Stündchen Gespräch mit Georgia und ihrer Mum bin ich aufs Zimmer zurück und habe dort direkt die nächste Bekanntschaft gemacht. Als ich gerade meinen Kram auspacken wollte, höre ich die zwei Mädels, die mit im Zimmer waren, schweizerdeutsch reden. Wir sind ins Gespräch gekommen und als sie - Bianca und Elisa - gesagt haben, dass sie planen am nächsten Tag nach Chichen Itzá (die berühmte Maya Ruine) zu fahren, habe ich mich direkt angeschlossen. Perfekt!
Da es an diesem Abend urplötzlich angefangen hat, wie aus Eimern zu schütten, waren wir alle gezwungen den Abend im Hostel zu verbringen und von unseren teils sehr spärlichen Vorräten ein Abendbrot zu improvisieren. So einen Regen hätte ich hier niemals erwartet! Aber die ganze kommende Woche war für Yucatan eine Kältefront (für Mexikanische Verhältnisse !) angekündigt, die sich nun so einläutete.
Am nächsten Morgen sind wir so früh wie möglich aufgestanden um mit einem der ersten Collectivos zum 45min entfernten Chichen Itza zu fahren. Dort angekommen haben wir schnell festgestellt, dass mit dieser Ruine vor allem Geld gemacht wird. Es wimmelte nur so von Touribussen und ihren Mitfahrern.
Auf dem Gelände standen wir überraschend schnell vor der bekannten Pyramide. Ich hatte sie mir irgendwie viel gigantischer und vor allem nicht so mitten im Gelände vorgestellt. Ich dachte sie steht recht frei und man hat viel freie Fläche drum herum. Naja Bilder täuschen halt.
Wir haben Fotos gemacht und neben uns drei Deutsche über die Historie hinter den Tempeln reden hören. Wir sind ins Gespräch gekommen und es stellte sich heraus, dass Gustavo eigentlich Mexikaner ist, seit Jahren in Deutschland wohnt, aber durch seine Mexikanische Schulzeit viel über Chichen Itza gelernt hat, was er nun an seine zwei Freundinnen Janina und Melina weitergegeben hat. Wir haben uns dazu gesneakt um an der Privatführung teilzunehmen und sind mit den drein zusammen rumgelaufen.
Es war schon beeindruckend, aber sehr schwer vorstellbar, dass es Zeiten gab, zu denen dieser Ort nicht nur Touristenattraktion sondern Lebensmittelpunkt Tausender Menschen war. Die Maya hatten sogar ein Quidditch (Harry Potter) ähnliches Spiel, bei dem der Verlierer anschließend geopfert wurde. Da würde ich nicht freiwillig mitmachen! 😳
Gegen Mittag sind wir wieder mit dem Collectivo zurück gefahren und als wir - ausgehungert und dehydriert wie wir waren - gerade ins Restaurant laufen wollten, laufen wir in zwei Jungs rein, die Bianca und Elisa in ihrer vorherigen Station kennengelernt haben. Sie kommen auch aus Zürich und studieren an der gleichen Uni wie ich! Wir sind also zu 5. Essen gegangen.
Ich habe im Tagesverlauf gemerkt, wie ich immer schlapper und müde wurde und habe mich nachdem wir alle gemeinsam noch einen Stadtrundgang gemacht haben aufs Hostel zurückgezogen. In meinem Zimmer wartete der nächste Zufall auf mich: Aus dem Bett über meinem stieg eine Frau herab, die ich in Mérida auch schon auf dem Zimmer hatte und wo wir kurz gequatscht haben. Ich treffe ihr öfter Leute als in Zürich!
Den ganzen nächsten Tag habe ich im Bett verbracht. Ich bin mit Kopf- und Gliederschmerzen aufgewacht und war total schlapp. Appetit hatte ich auch keinen und so habe ich einfach gar nichts gemacht.
Am nächsten Morgen habe ich mit den zwei Zürcher Jungs gefrühstückt und mich dann verabschiedet. Ich habe meine Route zwecks Regen wieder abgeändert und so ging es nun für mich in den Süden nach Bacalar. Ein noch nicht von Touristen eingenommenes kleines Örtchen an einer super türkisen Süsswasserlagune! Mein persönliches Highlight, seit ich bisschen über die “Places to be” in Mexiko recherchiert habe.
Beim Warten auf den Bus sehe ich auf einmal wieder ein bekanntes Gesicht: Janina, eine der drei Deutschen, die wir bei Chichen Itza kennengelernt haben, stand bepackt da und hat auch auf den Bus nach Bacalar gewartet. Sie bleibt ähnlich lange wie ich in Bacalar und so hatte ich nun schon mindestens eine Person, mit der ich die Lagune erkunden kann.
Vamos! 😎
Auf den Fotos sieht das Bauwerk aber doch recht beeindruckend aus, finde ich. Mama
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