Cartagena - Sprachschule Woche 2
Puh ich muss sagen, dass ich so gut wie nie Lust habe, diesen Blog zu schreiben und mich doch immer freue, wenn ich es eine ganze Reise hinweg immer gemacht habe. Es ist wie eine Hausaufgabe, die nie aufhört, weil sobald ich den Ort gewechselt habe, einneuer Eintrag ansteht.
Naja genug gemeckert…
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Am Mojito Miercoles in der Salsa Strasse |
Nach meinem sehr erholsamen Wochenende auf den Rosario Inseln ging es am Dienstag schon um 8:00 Uhr los mit dem Spanisch lernen. Dadurch dass wir durch den Feiertag am Montag einen Sprachschultag verloren haben, ging es an den restlichen vier Tagen der Woche um 8:00 statt um 9:00 Uhr los.
Ich war allerdings hoch motiviert. Also hat es mir nichts ausgemacht.
Die Gruppen wurden durch die Neuankömmlinge neu zugeteilt und so hatte ich sowohl neue „MitschülerInnen“ als auch neue Lehrerinnen. Es ging genau da weiter wo wir in der vergangenen Woche aufgehört haben: bei den unregelmäßigen Verben. Wir haben sie rauf und runter, vor und zurück durchgekaut und ich konnte es bald nicht mehr hören!
Am Nachmittag habe ich mir meistens die Beine in der Stadt vertreten, sofern es die Hitze zugelassen hat. Einmal bin ich per Zufall über einen super schönen Bücherladen inklusive Café gestolpert und da es gerade angefangen hat, zu regnen, bin ich eine ganze Weile dort geblieben und habe Tagebuch geschrieben…
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Salsa Stunde im Hostel |
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Mittagessen nach der Sprachschule |
Im Hostel (ich habe das Hostel für die zweite Woche nochmal gewechselt und war jetzt mit 2 Mädchen/ Frauen aus der Sprachschule im Hostel) habe ich noch Adam (UK) und Yesid (Kolumbianer!) kennengelernt und wir wollten am Dienstagabend unsere neu erworbenen Salsakenntnisse aus der Salsa Stunde im Hostel weiter verfeinern und haben nach einem Salsa Club gesucht. An einem Dienstagabend scheint aber noch niemand so richtig in Party-Stimmung zu sein und so haben wir in einer, bis auf uns, komplett leeren Bar zu viert ein bisschen Salsa getanzt und sind dann wieder gegangen. 💃
Das Thema „Abends weg gehen“ kommt hier öfter auf mich zu als zu Hause in Zürich. Wer mich kennt, der weiß, dass ich noch nie viel fürs Nachtleben übrig hatte und lieber am Tag Sachen unternehme, statt die Nacht zum Tag zu machen. Allerdings bin ich mit dieser Einstellung so gut wie immer allein. Alle anderen bereiten sich den ganzen Nachmittag nur auf den Abend vor und Schlafen auf Vorrat… Ich will mich dem kolumbianischen Nachtleben aber auch nicht verschließen und bin so gut wie immer mitgegangen. Allerdings bin ich nach circa 2h auch immer wieder ins Hostel zurück, weil entweder der Vibe nicht so toll war oder ich müde war. Ich habe eine 70-Jährige Omi in mir, die um 22:00 Uhr abends müde wird und einen gemütlichen zu-Hause Abend einem „Sich besaufen und bis zum Sonnenaufgang durchmachen“ Abend vorzieht.
Früher habe ich mit meinem „Anderssein“ in dieser Hinsicht sehr gehadert und mich oft als langweilig empfunden. Heute weiß ich, dass ich nach 22:00 Uhr vielleicht langweilig bin (in der Definiton der Nachtschwärmer) aber vor 22:00 Uhr garantiert nicht. 😉😃
Am Mittwochabend war wieder Mojito-Abend und alle von der Sprachschule + Yesid aus dem Hostel waren zusammen in einer Nebenstraße in der Nähe der Sprachschule Cocktails trinken. Neben uns war eine Gruppe Mexikaner, die zu ihren Landes-Liedern lautstark mitgesungen haben. Später haben die ersten angefangen zu tanzen und wenig später war die ganze Straße eine kleine Party. Ich fand es Mega toll und habe ganz kurz auch mit einem Ecuadorianer (? Ist das der Name?) und mit Yesid getanzt. Dann kam allerdings nur noch Reaggeton und dazu wackelt man einfach nur mit dem Arsch 😃. Da war ich dann raus…
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Mein kleines Mini Zimmerchen im Hostel. Sowas hatte ich noch nie! Sehr cool! |
In der Sprachschule ging es dann endlich auch mal weiter im Text und wir haben die Vorarbeit fürs Präteritum geleistet, in dem wir Reflexive Verben und das Gerundium angeschaut haben. Ich muss sagen, dass es mir persönlich in der zweiten Woche zu langsam ging und es vor allem sehr sehr trocken war. Wir haben wenig gesprochen und so gut wie nur Grammatikübungen gelöst… Mein einziges Ziel für die Sprachschule - mich im Präteritum ausdrücken zu können - habe ich nicht erreichen können. Aber dafür habe ich die Hemmschwelle zu reden massiv abgebaut, was auch viel Wert ist.
Auf der Straße, wenn ich die Leute nach dem Preis frage oder nach Wegbeschreibungen, verstehe ich die Antworte allerdings leider fast nie, weil insbesondere in Cartagena ein krasser Akzent und die hohe Sprechgeschwindigkeit das Verstehen schwierig machen.
Die zweite Woche, und für mich die Sprachschule insgesamt, haben wir mit einem Event names „Comida dem Mundo“ (Essen aus aller Welt) abgeschlossen. Alle Personen der selben Nation sollten sich zusammenschließen und ein typisches Gericht ihres Landes kochen und mitbringen. Wir Deutschen haben natürlich die gute deutsche Kartoffel hochleben lassen und Kartoffelsalat und Kartoffelbrei mitgebracht. Der Kartoffelsalat ist erstaunlich gut geworden und kam sehr gut an! Die Schweizer Fraktion hat eine Apfel-Wähe gebacken, die Briten haben Scones und Marmelade mitgebracht, ein Brasilianer hat Caipirinhas gemixt und die Kolumbianerinnen (die Lehrerinnen) haben Würste, eine Soße und Yuca - eine Art Kartoffel - beigesteuert. Es war ein sehr cooler Abschluss, wobei mir unser deutscher Kartoffelsalat doch von allem am besten geschmeckt hat! 😉
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Ganz links zwei meiner Lehrerinnen |
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Der Innenhof der Sprachschule |
Ich habe mit den zwei Wochen eine sehr gute Grundlage für meine weitere Reise durch Südamerika geschaffen und freue mich, mein Spanisch nun bei jeder Gelegenheit zu verbessern. Die Hostel-Mitarbeiter können sich gefasst machen!! 😃😉 Die Hitze und Luftfeuchtigkeit in Cartagena hatte ich nach zwei Wochen wirklich satt und habe mich umso mehr auf die Weiterreise nach Medellin gefreut! Ich bin noch am Freitag Abend mit dem Nachtbus weitergereist und konnte es kaum erwarten.
Es fühlt sich an, als würde ich nochmal los reisen. Jetzt sind alle Leute aus dem letzten Monat entweder zurück nach Hause geflogen, in die gegensätzliche Richtung wie ich unterwegs oder schon über alle Berge (wie Julius in Peru). Mein sozialer Kreis fängt also mit meiner Abfahrt aus Medellin nochmal bei null an. Aber das tut er ja eigentlich oft… Und ich kenne das Alleinreisende mittlerweile gut genug, dass ich weiß, dass die nächste Begegnung nur ein Hostel weit weg ist.
Um ehrlich zu sein, war ich auch sehr k.o. nach diesen zwei Wochen und hatte gar nicht so viel Lust, direkt wieder Kontakt zu neuen Leuten zu knüpfen. Meine soziale (und generelle) Batterie war ziemlich leer. Physisch allerdings bin ich hier alles andere als ausgelastet! Mein Alltag zu Hause ist 100 mal aktiver als der Alltag beim Reisen. Insbesondere in der Sprachschule waren meine einzigen Wege früh zur Sprachschule, von dort zum Restaurant zum Mittagessen, und von dort zum Hostel zurück… Ich brauche unbedingt mehr Bewegung sonst dreh ich bald durch. Ich war zwei Mal joggen, aber danach bin ich 1h nicht mehr trocken geworden und lag, trotz Dusche, komplett nass im Bett weil mein Körper noch „nach geschwitzt“ hat. Keine besonders tolle Erfahrung…
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Im runter gekühlten Bus wieder fett eingepackt… |
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Auf geht’s nach Medellin… |
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Hostel in Cartagena |
Ich melde mich bald aus Medellin und berichte über diese tolle Stadt. Eins kann ich jetzt schon sagen: Es ist von allen Städten die ich bisher in Kolumbien gesehen habe, mein absoluter Favorit!! 🥰
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