Wandertag im Atlasgebirge

Der nächste lange Tag im Bus stand bevor. Mittlerweile haben wir den Bus nicht mehr als angenehmes, kühles Fortbewegungsmittel sondern eher als rollendes Gefängnis wahrgenommen - ich zumindest. 3 Tage hintereinander jeden Tag mindestens 6h fahren ist mir einfach zu viel. Da wäre ich tausend mal lieber im Wüsten Hotel geblieben. 

Naja ändern konnte ich eh nichts. Wir haben uns versucht mit Autospielen und Rätseln die Zeit zu vertreiben und als die Sonne schon untergegangen war, sind wir im Hotel angekommen. Nach einem kurzen Zimmerwechsel wegen drei riesigen Kakerlaken im Zimmer stand schon die Kochlektion an. Nun haben einige von uns endlich mal selber den Kochlöffel geschwungen und die berühmte Tajine selbst zubereitet. 



Nach dem Essen bin ich sehr sehr müde ins Bett gefallen. Einerseits frage ich mich wovon ich überhaupt müde bin, da wir ja den ganzen Tag nur im Bus gesessen haben, andererseits ist das permanente Leben aus dem Rucksack, das Unterwegssein und nie ankommen können einfach anstrengend. Aber nun war das 1-Nacht-pro-Ort Reisen fat schon wieder vorbei. 

Aït Benhaddou - Atlas 

Nach dem Frühstück sind wir zu mm UNESCO Weltkulturerbe Aït Benhaddou aufgebrochen. Es hat schon für viele Filme wie Gladiator, Game of Thrones und sogar Asterix und Obelix als Filmkulisse gedient und war recht beeindruckend. Auf unserem Weg dorthin, ist einer aus unserer Gruppe etwas vom Weg weggerannt, um ein besseres Foto machen zu können und auf einmal sind aus dem Nichts unzählige Strassenhunde aufgetaucht und auf ihn zu gestürmt. Sie haben gebellt und sind an ihm hochgesprungen. Wir standen alle in Schockstarre daneben und konnten gar nicht realisieren was gerade passiert. Hassen ist zu Hilfe geeilt und hat mit Steinen nach den Hunden geworfen bis sie abgehauen sind. Campbell - der attackierte - hat sich sehr gut verteidigt ist zum Glück nicht einfach weggerannt, was man ja nie machen soll. Allerdings hat er einen Hundebiss und mehrere Schrammen abbekommen, weshalb er während dem Mittagessen ins nächstbeste Krankenhaus gefahren ist und sich versorgen lassen hat. Was für ein großer Preis für ein Foto. Jetzt lachen wir drüber aber es war ganz und gar nicht lustig…








Nach unserer Besichtigung wurden wir wieder vom Bus aufgesammelt und weiter ging’s in Richtung Atlas Gebirge. Wir haben uns alle einen Tagesrucksack gepackt, weil wir nach unserer Busfahrt zu unserer Unterkunft gewandert sind und am nächsten Morgen wieder zurück. Ich war mega happy, endlich mal bisschen Bewegung zu bekommen. Ich hab schon Energieüberschüsse aufgebaut! 

Die Berge waren ein schöner Kontrast zu allem bisherigen und ich habe das Wandern in der Gruppe unglaublich genossen. Ich werde auf meiner nächsten Tour in einigen Tagen an genau der selben Stelle noch einmal entlang wandern, dann allerdings mit neuen und vorerst fremden Menschen. Das hat mich einerseits traurig gemacht, da ich meine Gruppe so lieb gewonnen habe, andererseits freue ich mich auf die Wanderung und die Natur.

Im Refugio angekommen hieß es an diesem Abend mal: Zimmer teilen! Die Jungs hatten ein 8er Zimmer und die Mädels haven sich auf zwei 4er Zimmer aufgeteilt. Wir haben noch einen kleinen Ausflug zu einem Wasserfall gemacht und haben dann noch lange nach dem Essen zusammengesessen. Ich genieße diese gemeinsamen Gruppen-Abende so sehr!

Atlas - Marrakesh

Am nächsten morgen ging es nach dem Frühstück zurück ins Tal und dann in den Bus für eine kurze 2h Fahrt nach Marrakesh. Wir waren alle froh, uns wieder mal für zwei Nächte irgendwo niederlassen zu können und haben den restlichen Tag entspannt verbracht. Am Abend sind wir dann zum letzten Mal gemeinsam losgezogen, bevor es am nächsten Morgen „Abschied nehmen“ hieß…

Mit Cocktails in der Hand haben wir den zweiten Teil unserer Tour über den Dächern Marrakeshs bei Sonnenuntergang ausklingen lasen. 


❤️


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