Etappe 40 - Ankunft in Zürich nach 3000km

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Etappe 40 - 15.08.22

Das ist der erste Eintrag aus meinem Bett und der letzte Etappeneintrag meiner Bikepacking Reise 2022.


Der letzte Tag auf dem Rad ging wie immer und nun zum letzten Mal mit Müsli und dem routinierten Zusammenpacken los. Die Sonne scheint von 7:00 Uhr früh aufs Zelt, was dazu führt, dass ich beim Zusammenpacken immer richtig ins Schwitzen komme. Allerdings ist das auch praktisch, da das Zelt in den Bergen und an Seen immer sehr feucht ist am morgen, und die Hitze der Sonne trocknet es schnell.

An der Rezeption beim Auschecken habe ich per Zufall noch ein paar Chemnitzer kennengelernt. Dann ging's los Richtung Schweizer Inland. 

Ich will keinen Hehl drum machen: es lief absolut nicht gut. Ich kam mir 10 km/h schnell vor. Es hat sich angefühlt, als würde ich noch 3 andere Fahrräder hinter mir her ziehen und es fiel mir unglaublich schwer. Diese Etappe war wirklich das Maximum was ich noch fahren konnte. Ich brauche die Pause bzw, Erholung in Zürich dringend! 





Natürlich ist die Schweiz auch nicht gerade für ihre flache Landschaft bekannt, sodass ich immer wieder mit Bergen zu kämpfen hatte, was nochmal zusätzlich anstrengend war. Ich habe geflucht und das Ende herbei gesehnt. Auch Landschaftlich war es jetzt nicht soooo super toll. Aber vielleicht hatte ich auch einfach die schwarze Brille auf. 

In Wil (ca auf der Hälfte der Strecke) habe ich mich erstmal gestärkt und für die kommenden finalen Kilometer gewappnet. Weiter gings mit genauso viel Schwerfälligkeit. Erst als ich wieder einen grösseren Berg erklimmen musste, ich oben war und sich das Wetter immer mehr zu zog, hellte sich paradoxerweise meine Stimmung immer mehr auf. Ich war nur noch 20km von Zürich weg. Als ich die ersteh Regentropfen abbekommen habe, habe ich mich schnell irgendwo untergestellt und den Schauer abgewartet. 

daran hätte ich spätestens erkannt, dass ich wieder in der Schweiz bin. :)



Auf den letzten Kilometern und Höhenmetern (ich wohne nämlich auf einem Berg) hat mein Körper nochmal alle Kraftreserven herbei gezerrt, die er hatte. Die kamen aber vor allem durch den psychischen Antrieb, endlich am Ziel anzukommen. Ich war wieder im Flow und ich habe mich sehr aufs Ankommen gefreut.

Und das Ankommen hätte schöner nicht sein können! Als ich vor der Haustür angerollt kam, standen dort Mama, Nils und meine Mitbewohner. Die Freude war sehr gross und als ich auf das vorbereitete Schild von meiner Mama die Kilometer eingetragen habe, war das schon ein krasses Gefühl. 3064 km und 13600hm reine Beinkraft. Kein Liter Benzin. Keine CO2 Emissionen. Nur Kalorien - und die nimmt man gerne zu sich. 😉 Ich muss das alles erstmal verarbeiten. Ich werde ja auch morgen oder heute noch einen abschliessenden Erfahrungs- und Reflektionseintrag hochladen.




Nach einer kurzen Fotosession habe ich mein Fahrrad entpackt - dieses Mal für längere Zeit - und habe allen eine Tasche in die Hand gedrückt. Dann sind wir hoch in die WG gegangen und haben angestossen und ein bisschen erzählt. Es war ganz komisch nach 7 Wochen wieder die eigene Wohnung und das eigene Zimmer zu betreten. Meine Mama und Nils sind dann wieder gegangen und wir haben gemütlich in der WG Abend gegessen. 

Überwältigt von so ziemlich allem bin ich dann bald ins Bett und lag noch eine ganze Weile einfach nur da, um emotional dort anzukommen, wo ich jetzt wieder bin: zu Hause. 😊

Route

Kilometer: 83 km



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