Etappe 29
Etappe 29 - 30.07.
Die letzte Nacht für etwas längere Zeit im Zelt. Ich bin etwas früher aufgestanden, damit ich genug Zeit für die 70km nach Wittenberg habe.
Ich bin los gerollt und ziemlich schnell hat der Weg in eine Nebenstraße abgebogen und ich war gar nicht mehr auf der Bundesstraße wie ich es befürchtet hatte. Die Etappe war um einiges abwechslungsreicher als erwartet. Das ist ja irgendwie immer so: wenn man vom schlimmsten ausgeht, wird es besser als gedacht.
Ich bin durch Baumalleen, luftige Nadelwälder und über Felder hinweg gefahren und es lief wie am Schnürchen. Auf dem nächst besten Nettoparkplatz habe ich dann erstmal gefrühstückt. Es ist nicht so dass ich keinen Sinn für einen schönen Ort zum frühstücken habe, sondern eher eine Pack-frage. Wenn ich das Essen, was ich kaufe direkt was, dann bleibt mein Vorrat, den ich “schleppen” muss immer konstant und ich muss nichts umpacken oder neu erfinden. Alles ausgeklügelt hier. 😉🤓
Die nächsten 40 km habe ich absolut durchgeballtert. Ich hatte Musik im Ohr und war total im Flow, sodass ich teilweise mit 41 km/h (!!!!!) über die Strecke geheizt bin. Es war soooooo ein cooles Gefühl. Als kurz vor Wittenberg ein 10km Abschnitt kam, bei dem ich auf der Straße fahren musste, bin ich auch nochmal extra schnell gefahren, damit ich möglichst bald wieder aus der Gefahrenzone des “Gestreuftwerdens” bin. Meine Oberschenkel waren sowasvon „on fire“. 🚴♀️😃
Generell merke ich, wie mein Körper von der Fitness her ins nächste Level aufsteigt. Level 1 war die Überwindung der normalen Schmerzen im Rücken, Po und alle anderen Reibungspunkte. Als der „Stahlarsch“ dann ausgebildet war, ging es ins Level 2, in dem ich auf einmal leichter und schneller viele Kilometer fahren konnte. Das war ungefähr am Ende von der Etappe in den Norden Dänemarks. Und jetzt steige ich in Level 3 auf, in dem ich jeden Tag 100km fahren könnte und immer einen Schnitt von mindestens 20 km/h fahre.
Als ich gegen 14:00 Uhr bei meinen Großeltern in den Hof eingerollt bin, war ich allerdings doch ganz schön kaputt. Wir haben viel gequatscht und erzählt und uns dann beim Kaffeetrinken eine super leckere Erdbeertorte schmecken lassen.
Abends ging es direkt weiter mit Grillkäse, Tomatensalat, Baguette und Kartoffelsalat. Für mich war es ja was ganz besonderes, so viel zur Auswahl zu haben und vor allem mit Messer und Gabel von einem Teller an einem Tisch zu essen. 😁
Jedes Mal, wenn ich aufgestanden bin haben meine Oberschenkel mir die Rechnung für meinen kleinen Marathon vorher gezeigt. Ich dachte, dass die Etappe am nächsten Tag der Horror wird…
Route
Kilometer: 65 km
Gesamtkilometer: 2305 km







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