Etappe 6
Etappe 6 - 03.07.
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| Obst und Gemüse muss auch mit! |
Gestern ging es seit ein paar Tagen zum ersten Mal wieder alleine los.
Ich hatte eine gute Nacht im bzw. Neben dem Shelter und habe in Ruhe meine Sachen gepackt und ans Fahrrad gebastelt. Das dauert jeden Tag so circa 1h. Da ich nicht wirklich was fürs Frühstück dabei hatte, bin ich einfach mal los.
Die Landschaft war minimal „hügeliger“ als vorher und weil es einfach ein neues Land war, war ich euphorisch und guter Dinge. Nach aber spätestens 2h war es so wie immer: Links Deich mit Schafen oder Kühen und rechts endlose Felder mit Windmühlen. Und das ging eine ganze lange Weile so…
Es wurde mit der Zeit so frustrierend dass ich mich zugestöpselt habe und meinen Lieblings-Podcast gehört habe. Es ist ein Wunder wie schnell man das treten vergisst, bei guter Unterhaltung. So habe ich mich nochmal 30km gepusht, bis ich dann irgendwann endlich in Esbjerg, der letzten größeren Stadt bis Skagen, ankam. Ich bin erstmal in einen Supermarkt - in Dänemark haben glaube ich alle Läden jeden Tag auf - und habe nochmal bisschen was eingekauft.
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| So sieht die Beschilderung für meinen Weg aus: EuroVelo 12 |
In der Stadt selber war alles wie ausgestorben bis auf ein / zwei Straßen in der Innenstadt wo ein Fahrradrennen für die ganz Kleinen stattfand.
Ich wollte irgendein Sandwich oder so aber im Supermarkt gab‘s keins bzw konnte ich es nicht identifizieren, da ja jetzt alles auf dänisch ist. Auch dass ich in einer anderen Währung - dänische Kronen - bezahlen muss, wusste ich bis vor 2 Tagen noch nicht. Ich dachte Währungsunion und so… 🤔
Jedenfalls habe ich mir nachdem ich in gefühlte 5 Bäckerein reingelinst habe in einem Pizza Shop ein wirklich riesiges gefülltes Pitabrod geholt. Ich esse ja wirklich gut und gerne große Portionen aber dieses Ding war wirklich größer als meine Hand!! Ich dachte erst, dass ich das nie im Leben schaffen werden, aber wer mich kennt, der weiß: ich schaffe das! 😉😁 Es war auch wirklich super lecker und in 15min ist es in mich verschwunden.
Ich wollte mein Monster-Brot jedoch nicht irgendwo sondern schön idyllisch am Hafen genießen. Aber Pustekuchen! Der Hafen und die ganzen Straßen drum herum waren nur Industrie- und Gewerbegebiet und ich hatte es nach den Tagen und letzten Stunden des ewig langen Deichs und jetzt noch Industrie echt satt! Ich wollte einfach mal einen schönen Sandstrand, wo man innerhalb von 10m im Wasser ist und nicht noch 5km Wattenmeer dazwischen liegen!!! Ich war echt mies drauf!
Aber - als hätte der Himmel meine Wünsche erhöht - kam unmittelbar nach dem hässlichen Hafen ein Strand genauso wie er mir vorgeschwebt hat! Ich war wieder happy. 😃
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| Ein Hinweis auf das neue Land: Dänemark 🇩🇰 |
Da ist mir durch die elend langen Wege, wo man die nächsten 10km kerzengerade vor einem sieht und die immer gleiche Landschaft eine Erkenntnis gekommen. Nämlich dass es immer - wirklich ausnahmslos immer - wieder besser wird! Irgendwann kommt eine Kurve auf dem kerzengeraden Weg. Irgendwann kommt was anderes als Deich. Irgendwann kommt Sonne und irgendwann kommt auch ein schöner Strand. 🏖
Man muss nur in den Momenten wo es hart und unangenehm ist, auf genau diese Gesetzmäßigkeit vertrauen… und das ist oftmals schwer.
Jedenfalls habe ich am Strand gegessen, geschlafen und habe dann noch die letzten Kilometer zum Zeltplatz gegen den Wind abgekämpft. Der wird nämlich zunehmend zum Problem.
Ich war fix und fertig und bin nach dem Kochen schnell ins „Bett“.
Route
Gesamtkilometer: 533 (🎉🎉 500!! 🥳🥳)














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