Etappe 15
Etappe 15 - 14.07.
Die Nacht im “wilden” war sehr unruhig. Neben uns waren viele Bäume und der starke Wind hat sie so sehr durcheinander gerüttelt dass es unglaublich laut war.
Es ging weiter Richtung Süden. Losgefahren sind wir zu zweit aber nach dem Frühstück in Falkenberg wollte ich noch ein bisschen durch die Innenstadt schlendern, da wirklich jeder Ort super schön ist und wir immer nur durchfahren. Louis ist schon weiter und so waren wir wieder Solo unterwegs.
Das Wetter war eher durchwachsen und es zwei/ drei Mal auch kurz geregnet. Aber zum Glück hört es immer genauso schnell wieder auf, wie es gekommen ist.
Louis und ich haben es uns übrigens zum Morgenritual gemacht, zum nächstbesten Supermarkt zu fahren und uns dort mit Gebäck zu verwöhnen, das hier wirklich unglaublich billig ist! 3 Stück für nicht mal 1.50€ war bisher der Rekord.
Wir haben auch keine große Mühe, alle drei auf einmal zu verzehren. Wobei mein Hunger vom Anfang schon wieder stark zurück gegangen ist und ich mittlerweile wieder normal esse.
Tja mittlerweile weiß ich immer gar nicht so genau, was ich über den ganzen Tag schreiben soll, da er zu 90% aus Fahrradfahren besteht. Die Landschaft zu beschreiben ist auch langweilig…
Also ich bin wie gesagt einfach gefahren, gefahren, gefahren, abgestiegen um ein Foto zu machen, gefahren, gefahren, abgestiegen um was zu essen oder mich kurz auszustrecken, gefahren,… Klingt so eigentlich ziemlich langweilig. Ist es aber wirklich gar nicht. Man sieht die ganze Zeit etwas und man weiß nie was der Tag so bringen wird. Gerade das macht es so abenteuerlich und abwechslungsreich.
Louis und ich hatten uns für diesen Tag ein 115km entfernten Shelter als Ziel gesetzt. Ich wollte eigentlich nicht mehr solche Monsterritte aber es gab fast keine andere Möglichkeit, da wildcampen auch sehr stressig ist… man muss erstmal einen guten und vor allem nicht privaten Ort finden.
Das hieß: in die Pedale treten.
Durch die nächstgrößere Stadt - Halmstad - bin ich daher nur durchgefahren und habe mich danach - bei ordentlich Gegenwind, der uns übrigens schon seit einigen Tagen wieder begleitet oder eher plagt - mit meinem Lieblingspodcasts zugestöpselt.
Irgendwann - das klingt jetzt so als wäre es 10min später gewesen - war ich dann endlich am Abzweig weg vom Fahrradweg hin zum shelter. Ich glaube Louis vor mir zu wissen und dachte er sei schon längst da.
Auf einmal ging es batting stark nach oben. Ich musste sogar schieben. Der Shelter war quasi in die Felswand eingemeißelt (ok das ist vielleicht übertrieben). Jedenfalls war er so weit oben, dass ich überlegt habe mein Zelt irgendwo anders aufzubauen, weil ich bezweifelt habe, dass ich mein Rad da hoch bekomme. Ich habe es dann doch versucht und es ging mit sehr viel Kraft.
Louis war noch nicht da.
Ich habe mich eingerichtet und auf ihn gewartet.
Als nach einer gefühlten Ewigkeit sein blaues Hemd unten auftauchte und er suchend nach oben schaute, habe ich gewunken und er hat sich an den Aufstieg gemacht. Da er allerdings mindestens 40Kg am Rad hängen hat und generell ein schwereres Rad hat als ich, war es für ihn fast unmöglich. Ich habe von hinten geschoben und dann ging es. Das Abendessen hatten wir uns alle mal verdient.
Mit einer tollen Aussicht wurden wir übrigens nicht belohnt, da der Shelter von Bäumen umgeben war.
Diese 120km Etappe hat sich in den Beinen und im Po schon viel weniger krass angefühlt als die anderen über 100km. Ich merke schon wie mein Körper sich dran gewöhnt. Aber ich habe höchsten Respekt vor Louis, der die selbe Distanz mit viel mehr Gewicht und viel mehr Jahren auf dem “Buckel” geschafft hat ohne zusammen zu klappen. 👍🏽🚴♀️
Route
(Kommt noch)
Kilometer: 120 km
Gesamtkilometer: 1375km


















Kommentare
Kommentar veröffentlichen