Etappe 10

Etappe 10 - 07.07.

Als uns die Sonne im Shelter wachgekitzelt hat, haben wir im Schlafsack und liegend gefrühstückt und Kaffee gekocht. 

Es war das gemütlichste Frühstück seit langem. Quasi im „Bett“. 😃




Wenn man sieht, was immer alles so rumliegt und Zelt oder im Shelter ist es jeden Tag aufs Neue wieder faszinierend zu sehen, wie der ganze Kram innerhalb einer Stunde wieder am Fahrrad verstaut ist. 


Eine ältere Frau, die ebenfalls mit dem Rad unterwegs war und neben uns im Shelter geschlafen hat, war total interessiert an unserer Route, den gefahrenen Kilometern, dem Essen und vor allem dem Gepäck. Vor allem bei meiner minimalistischen Ausstattung hat sie gestaunt und wollte genau erklärt haben, was in welcher Tasche ist. 

Bis jetzt habe ich wirklich noch niemanden getroffen, der/die genauso wenig dabei hat wie ich. Die meisten haben immernoch die klassischen Fahrradtaschen am Gepäckträger. 


Da mein Hinterreifen ständig Luft braucht, sind wir schnell noch bei einer Tankstelle vorbeigefahren um die Lift aufzupumpen. Als ordentlich Druck im Reifen war hören wir auf einmal ein leises „Pffffff“. Ein Loch! Im tubeless Reifen! Ich dachte der wäre unplattbar… wir die dichtmachte auf das Loch fließen lassen und wenn nicht mehr so viel Druck im Reifen ist, schließt sie auch wieder und das Loch hält einigermaßen dicht. Ich glaube auch dass ich schon seit einigen Tagen mit Loch unterwegs bin weil mein Hinterrad schon oft wenig Luft hatte. 

Wir haben noch einen Baumarkt und einen Autoshop auf der Suche nach Dichtmilch (und einer Gaskartusche) abgeklappert, nichts gefunden und sind schließlich einfach so weiter gefahren. 








Der Plan war eigentlich nur maximal 30 km bis zum nächsten Campingplatz zu fahren, die Klamotten zu waschen (und uns natürlich auch) und den Rest des Tages zu entspannen. 


Durch unsere Tankstellen-Baumarkt-Autoshop-Tour hatten wir allerdings schon 8km bevor es losging. Da der erste Campingplatz den wir angefahren sind sehr dubios und heruntergekommen war sind wir noch weiter und so waren es dann doch reichlich 40km. 


Gegen 14:30 sind wir am Campingplatz angekommen, haben aufgebaut, gewaschen und dann in der Sonne gelegen. Seit langem hatten wir mal wieder einen Tag mit strahlend blauem Himmel und so soll es erstmal bleiben. 😊





Am Abend sind noch andere Bikepacker eingetrudelt. Unter ihnen auch Larissa - eine 30jährige Holländerin. Sie hat bereits 3 Wochen Radfahren in Norwegen und damit in den Bergen hinter sich und nutzt jetzt ihre trainierten Oberschenkel um hier die Kilometer in der Ebene zu machen. 

Sie war super sympathisch und wir beide haben uns noch eine Weile übers Alleinreisen ausgetauscht. Es ist Wahnsinn, dass man wirklich überall - im abgelegenen Shelter und auf dem Zeltplatz im Nirgendwo - andere Reisende kennenlernt! Ich war richtig begeistert. 


Eva und Alex haben nur bis nächsten Donnerstag Urlaub und wollen daher weiter Richtung Norden. Wir haben ein Shelter ausgemacht, an dem wir uns am nächsten Tag am Abend treffen wollen, aber am Tag fährt jeder sein Tempo. Ich möchte wieder mal bisschen in der Landschaft herumstarren, Musik hören und Pausen machen wann und wo ich will und ich denke die beiden genießen ein bisschen Zweisamkeit nach den Tagen zu dritt auch. 

Da es hier bis 23:00 Uhr hell ist, habe ich alle Zeit der Welt bis zum vereinbarten Shelter zu fahren und sie dort wieder zu treffen. 🚴‍♀️


Route 


Kilometer 42 km

Gesamtkilometer 830 km









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