Etappe 2

27.06.22 - Etappe 2

So nun startet endlich meine Fahrradtour in Richtung Norden! 




Vorausschauend wie ich bin, habe ich mich extra am Vortag schon 21:00 Uhr ins Bett verfrachtet, damit ich nochmal ordentlich Schlaf und Kraft auftanken kann. Kurz bevor ich in mein Bett geklettert bin, kam allerdings ein sehr sehr dicker, ungepflegter, daher stinkender und richtig komischer Mann rein und hat sich in das Bett schräg unter mich gelegt. Ich habe gebetet, dass er noch nicht ins Bett geht und nur kurz was holt, aber Pustekuchen! Er hat schon im nicht schlafenden Zustand unglaublich laut geatmet und immer wieder gestöhnt und ich habe schon schwarz gesehen für meinen energietankenden Schlaf. Und es wurde sogar noch schwärzer als gedacht! Er ist tatsächlich ins Bett gegangen und von dem Moment an, in dem seine Augen zu waren, hat er wie ein Weltmeister drauf los geschnarcht. Ich konnte überhaupt nicht schlafen und war alle 30min wach. Und das die ganze Nacht! Ich war sehr negativ überrascht zu welchen aggressiven Taten auf diesen Mann ich Lust gehabt hätte. Aber Schnarcher wecken wirklich meine schlechteste Seite! Gegen 3:30 Uhr hab ich aufgegeben und noch eine Stunde Podcast gehört. Dann bin ich langsam aufgestanden und habe meine Taschen gepackt. 

Jetzt kam nämlich gleich das nächste Problem: mein Fahrrad war im “Staff only” Raum eingeschlossen, damit es nicht geklaut wird. In diesem Raum schlafen auch die Mitarbeiter und da es noch so früh war und keiner wach, konnte ich nicht mal losfahren. Ich habe noch eine Stunde gewartet und dann mit dem Klopfen angefangen, bis dann endlich komplett vom Schlaf benebelt ein Mitarbeiter aufgemacht und mir mein Fahrrad gegeben hat. Dann konnte ich endlich los. Es war allerdings erst 7:30 und der Rewe, bei dem ich ja meine Einkäufe vom Vortag noch abholen wollte, machte erst 8:00 Uhr auf, daher hab ich alles dort gelassen und bin einfach los. 


Ich habe nach einer Stunde Fahrt raus aus Hamburg und durch schöne Wohnviertel am Elbestrand neben einem kleinen Leuchtturm gefrühstückt und bin dann am Elbufer entlang Richtung Nordsee geradelt. 

Es lief gut, das Wetter war perfekt und ich - angesichts der hinter mir liegenden Nacht - relativ frisch. 










Ziemlich bald tauchte der Deich links neben mir auf und mit ihm die Schafe. Unzählige Schafe! Und auch mitten auf dem Weg. Sie haben sich von meinem Geklingelt allerdings überhaupt nicht beeindrucken lassen. 


Gegen Mittag habe ich mich in einer schattigen Wiese kurz ausgeruht und eine halbe Stunde geschlafen. Danach ging’s weiter. Vorbei an Feldern, Windmühlen, Schafen, Schafen, Schafen und Schafen. 

Ich kann gar nicht so viel zur Landschaft schreiben, weil sie recht unspektakulär aber idyllisch war. Ich muss mich erstmal an die Kilometer breiten Ebenen und endlose Blicke gewöhnen. 


Ich bin kurz nach 17:00 Uhr am ersten Zeltplatz angekommen, der sehr klein aber dein war. Ich habe mich neben das einzige andere Zelt gestellt (Zelte sind ja mittlerweile auf Campingplätzen eine Seltenheit geworden) und habe geduscht. 


Später kam dann die Bewohnerin des Zelts nebenan angerollt und was für ein Zufall: es ist eine junge Bikepackerin aus Bayern namens Laura! 


Wir waren super happy eine Gleichgesinnte kennenzulernen und haben gequatscht und zusammen gekocht und gegessen. Laura ist an der Grenze zu Holland gestartet und ihr nächstes Ziel ist Sylt. Das heißt wir müssen in die selbe Richtung. Wir haben beschlossen am nächsten Tag zusammen zu fahren. 


Endlich in den eigenen vier Zeltwänden und froh schon so schnell eine Begleitung gefunden zu haben, bin ich eingeschlafen. 


Route 

Eigentlich 91km (die App hat gesponnen)

Kilometer Gesamt: 201 km


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