Rückblick auf 45 Tage reisen...

Wie angekündigt kommt wie letztes Jahr noch eine kleine Zusammenfassung meiner Reise…


Zuerst mal ein paar generelle Fakten zu meiner Reise:

Ich war 45 Tage unterwegs.

Ich war in 4 Ländern (Italien, Kroatien, Slowenien, Österreich).

Ich war an 19 verschiedenen Orten.

Ich bin 49h und 17min und mit 32 Zügen gereist.

Ich war auf 4 Inseln.

Ich habe 3 Nächte am Strand geschlafen. 

Ich bin wieder sehr viel gelaufen. 


Hier seht ihr meine Reiseroute:


Hier die grosse Ansicht



Neue Reise, Neue Erfahrungen...

 

Obwohl ich mich zurückhalte, diese Reise mit der vom letzten Jahr zu vergleichen, finde ich, ich kann ich doch mal die deutlichsten Unterschiede ansprechen. Denn diese zwei Reisen waren abgesehen davon, dass ich beide Male 6 Wochen mit dem Zug in Europa unterwegs war, grundverschieden…


Letztes Jahr wusste ich schon bevor ich losgefahren bin, wann ich wo sein werde, mit welchem Zug ich fahre und in welchem Hostel ich übernachten werde. Ein bisschen Spontanität habe ich mir zwar auch erlaubt, aber im Groben stand alles schon von Anfang fest. Ganz im krassen Gegensatz zu diesem Jahr, wo ich nur eine ganz grobe Route (einmal auf dem Festland von Italien runter und über Sizilien und Sardinien wieder hoch) im Kopf hatte und den Rest spontan entschieden habe. Und selbst dieser Plan wurde ja komplett über den Haufen geworfen und ich musste nochmal komplett umplanen, weil es in Sizilien und Sardinien gebrannt hat. Spontanität und Flexibilität waren also mehr als gefragt und meine ungeplante Seite, wurde sehr getestet. Ich kann sehr viel spontaner sein, als ich gedacht hätte.

Als ich an einem Abend 20:00 Uhr auf der Insel Hvar angekommen bin und immer noch nicht wusste, wo ich am Abend schlafen werde, war das der Gipfel an Flexibilität und „Auf mich zukommen lassen“. Aber es hat ja immer alles geklappt.





Der zweite riesige Unterschied war, dass ich dieses Jahr viel viel viel mehr Leute kennengelernt habe. Das lag ganz sicher daran, dass ein Jahr in sozialer Isolation hinter mir lag und ich mich sehr danach gesehnt habe, mal wieder mit Gleichaltrigen in Kontakt zu kommen. Vor allem die ersten 2.5 Wochen in Italien waren sozial unglaublich intensiv. Ich habe an jedem Ort, wo ich war, interessante Menschen (nicht immer in meiner Altersklasse :D) kennengelernt. Angefangen bei Daniel, mit dem ich die Zeit in Neapel verbracht habe, dann Marco der Bikepacker, die Studentengruppe aus  Florenz, Consuelo und Pamela von der Fähre, Michael mit dem ich zwei Tage gewandert bin bis hin zu Maria und Stephan in Ljubljana. Und das sind nur ein paar. Es war sehr bereichernd mit so vielen verschiedenen Menschen in Kontakt zu kommen, ihre Reisegeschichten zu hören und von ihren Ansichten auf die Welt einen Eindruck zu bekommen. 

Mit Maria und Stefan (fast) auf dem Triglav

Mit Michael (beim Wandern)

Mit Consuelo und Pamela von der Fähre

Mit Daniel in Neapel


Anna - mein toller Host in Bari

Der sozialste Abend in Sibenik

Wiedersehen mit Philliph in Wien

Zufallstreffen mit Nele in Wien


Ein anderer Unterschied zum letzten Jahr war das Zelt, das ich immer dabei hatte. Anfangs noch ohne Schlafsack, nach einigen kühlen Nächten in der Toskana dann aber doch mit, habe ich viele Nächte und Tage auf Campingplätzen verbracht, was eine grosse Bereicherung und natürlich auch ein grosser Abwechslungsfaktor und Flexibilitäts-Pluspunkt war. Ich liebe die Zeltplatz-Atmosphäre und lasse das Zelt definitiv nie wieder zu Hause. 

Das einzige, was ich an Campingausrüstung wirklich gerne noch dabei gehabt hätte, war der Kocher. 6 Wochen immer hauptsächlich nur Brot und Kekse zu essen, wird auf Dauer echt öde und im wortwörtlichsten Sinne trocken…


Diese drei Aspekte haben die Reise dieses Jahr deutlich von der vom letzten Jahr abgehoben und irgendwie auch erlebnisreicher und abwechslungsreicher gemacht. Ich finde es aber gut, dass sie sich so deutlich unterscheiden, denn ich hatte zu Beginn ein wenig Angst, dass mir schnell langweilig werden würde, weil ich eigentlich exakt die selbe Art von Reise nochmal mache - dachte ich zumindest. :)


Trotz des tollen Gefühls, unterwegs und nomadisch von Ort zu Ort unterwegs zu sein, findet sich doch die ein oder andere Sache, die man an zu Hause irgendwann vermisst. Als ich vor zwei Tagen in Salzburg im Bett lag, war die Vorfreude auf folgende Dinge besonders gross:

  1. Die Küche und das Kochen - wie gesagt, war meine Ernährung recht eintönig. 
  2. Meine eigenen 4 Wände und die Garantie, dass Nachts alles ruhig ist und sicher niemand schnarcht.
  3. Ein Kleiderschrank mit einer Auswahl an frischen Klamotten.
  4. Mein Laptop - Nicht um Netflix zu schauen, sondern weil mein Handy im Laufe der Reise immer mehr den Geist aufgegeben hat und teilweise gar nicht mehr auf mein Tippen reagiert hat (und das kleine Display nervt auf Dauer auch).



Das war es eigentlich auch schon. Ziemlich Basic wenn man es genau anschaut… Man braucht eben im Endeffekt doch nicht wirklich viel.



Alleine Reisen

 

Zum alleine reisen kann ich - wie letztes Jahr nach meiner Reise - nur wieder sagen: Probiert es auch! Auch wenn man es nur einmal macht und es nichts für einen ist, ist die Erfahrung doch sehr wertvoll finde ich. Und man wird sehr schnell merken, dass man eigentlich nie so wirklich alleine ist. Überall wimmelt es nur so von Menschen, die einem helfen wollen und aufgeschlossen und freundlich auf einen zugehen. Im Hostel ist es der absolute Standard, alleine zu reisen und wirklich niemand beäugt einen schief, wenn man im Restaurant alleine isst. Das Bild, was die Gesellschaft vom Alleinsein hat - dass es nämlich das selbe ist, wie Einsamkeit - ist absolut veraltet, denn wenn man es selbst nicht mal mit sich selbst aushält, wer soll es dann…?😉


Diese letzten 45 Tage waren wieder unglaublich - in jeder Hinsicht. Ich habe viel gelernt und erlebt und werde hoffentlich einiges davon mit in meinen Alltag übernehmen können. Ich kenne Leute von überall her und kann nun schon Menschen aus den verschiedensten Ländern meine Freunde nennen. Natürlich bin ich auch etwas wehmütig, dass diese schöne Zeit nun schon wieder vorbei ist, aber es hat ja bekanntlich alles ein Ende. Und genau dadurch bekommt diese Zeit ja auch erst ihren Wert.


Ich bedanke mich von ganzem Herzen bei allen, die mitgelesen haben und würde mich riesig freuen, wenn ihr auch beim nächsten Mal wieder als LeserInnen dabei seid.

Bis dahin! Eure Tina 

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