Sibenik - Immer wieder neue Leute

Ich bin in Zadar. 

Sibenik - 16.08.21

Mein erster und einziger Tag in Sibenik hat mit einem sehr besonderen Ereignis angefangen: frischer Wäsche! Am Vortag habe ich der Hostelmama, die im Dauerstress war, meinen prallvollen Wäschebeutel gebracht und habe gefragt, ob sie ihn für mich waschen kann. Sie war gar nicht begeistert und hat mich auf den riesigen Haufen an zu waschenden Bettlaken und Handtüchern hingewiesen. Umso schöner die Überraschung als sie mir am Morgen einen sauber, getrocknet und zusammen gefaltenen Wäschestapel gebracht hat. Ich hab mich beinahe mehr gefreut als über jedes Weihnachtsgeschenk. 😌

Gegen Mittag bin ich mit einem kleinen Fährboot durch den Kanal, der Sibenik vom richtigen Meer abtrennt gefahren und habe mich an den von der Hostelmama empfohlenen Strand gelegt. 

Es war sehr windig und dadurch war mir gar nicht nach Baden zumute. Ich habe lange in mein Reisetagebuch geschrieben, gelesen und gedöst. 

Als es sich dann etwas zuzog habe ich aus Angst in einen Regenguss zu geraten die Fähre zurück nach Sibenik genommen. 

Ich war einkaufen und habe mir alle möglichen frischen Kochzutaten geholt: Paprika, Tomaten, Spinat, Aubergine und Tomatensoße und Feta. Ich wollte die Hostelküche nochmal richtig ausnutzen bevor ich wieder nur noch Brot essen kann.

Im Hostel habe ich meine neuen Mitbewohner Basti (ein Bikepacker) und das Pärchen Leila und Philliph kennengelernt und wir haben uns gefreut, dass wir alle aus Deutschland kommen. Die drei wollten die im Hostel beworbene „free walking tour“ machen und da ich ja eh nichts vorhatte außer kochen, habe ich mich angeschlossen. 

Der Stadtrundgang ging ca 2h und mir ist gegen Ende vom Rumstehen ganz schwindelig geworden. Es war aber sehr interessant und informativ. Etwas Kultur muss ja auch mal sein.😌 

Wir sind alle zusammen zum Hostel zurück gelaufen und ich habe, nachdem wir uns alle zusammen ein Bier gegönnt haben, mit dem Kochen angefangen. Da ich wusste, dass ich viel zu viel eingekauft habe und aber alles alle werden muss, habe ich Basti angeboten, mit zu essen und er hat sehr begeistert angenommen und am Ende als Dankeschön den Abwasch gemacht und mir ein Eis ausgegeben. Ein guter Tausch! 😋

Als wir im Aussenbereich des Hostels saßen, haben sich nach und nach noch Nathan - der Australier und ebenfalls aus unserem Zimmer- und Mieke -eine Belgierin und auch aus unserem Zimmer - zu uns gesellt, was allerdings erfordert hat, dass wir alle auf Englisch reden, wobei es dann auch den restlichen Abend geblieben ist. 

Für mich ganz untypisch habe ich später sogar eingewilligt, nochmal in die Stadt mitzukommen und ein Eis zu essen und was zu trinken. Wir haben uns auf ein paar Treppen gesetzt und erzählt. Wir waren mittlerweile zu 7, da sich Sia - eine junge Frau aus Singapur (auch aus unserem Zimmer 😁) - uns auch noch angeschlossen hat. Unser ganzes Zimmer war also zusammen unterwegs. 

Gegen 0:30 Uhr sind wir zurück zum Hostel gelaufen und in das gekühlte Bett verschwunden. Es ist wirklich ein schönes und ungewöhnliches Gefühl mit eigentlich wildfremden Menschen einen Abend zu verbringen und sich am Ende nicht zu verabschieden, sondern nebeneinander einzuschlafen. Als wäre man schon ewig befreundet… 

Zadar - 17.08.21

Am nächsten Morgen sind wir alle in verschiedene Richtungen weitergereist und mussten Abschied nehmen. 

Ich habe meine Reste vom Vortag in einem Omlette verwertet - vermutlich dem letzten meines Lebens, da mit den ganzen tierischen Produkten erstmal sehr lange Schluss sein wird, wenn ich wieder da bin. Ich habe gemütlich gegessen und dann mit einer Freundin aus Deutschland gefacetimet. 

Gegen halb 12 bin ich dann langsam zum Busbahnhof gelaufen, wo nach 40min Verspätung endlich mein Bus nach Zadar kam. Die Fahrt war anfangs angenehm, wurde aber zunehmend belastend, da die Klimaanlage ausgefallen ist und ich an der Sonnenseite saß und hinter der Scheibe wie ein Hühnchen gebacken wurde. Als ich in Zadar ausgestiegen bin, war die Luft draußen tatsächlich kühler als im Bus. 

Ich habe mir den Weg zum Hostel berechnen lassen und meine App hat 1h Fußweg ausgespuckt. Kein Bus! Dass es sicher einen Bus geben muss, wusste ich zwar aber ich war zu faul 5 verschiedene Leute zu fragen, wann, wo, welcher Bus kommt. Also habe ich mich dazu entschieden zu laufen und bin los. 

Nach etwa der halben Strecke traue ich meinen Augen nicht, denn mir kommen die zwei deutschen Mädels (Delia und Mia) aus Sibenik entgegen. Ich wusste zwar, dass die beiden heute noch in Zadar waren aber der Zufall, sie auf einer abgeschiedenen Nebenstraße zu treffen, war einfach zu groß! Wir haben uns gefreut und kurz geplaudert. 

Im Hostel angekommen, habe ich meine Buchung um zwei Nächte verringert, da mir Zadar nicht so gut gefallen hat und ich wieder eine etwas idyllischere Umgebung wollte. Ich habe die Fähre nach Krk - eine Insel im Norden Kroatiens - gebucht und morgen früh um 8:00 Uhr gehts los. 

Ich habe mich, nachdem ich den weiteren Reiseverlauf der nächsten Woche geplant hatte, erstmal an den Strand gehauen und geschlafen. Am Abend bin ich mit dem Bus in die Innenstadt gefahren und habe mir ein bisschen die Gassen angeschaut. Bei einer Pizza habe ich das Ambiente des Hafens von Zadar genossen. 

Morgen gehts zu meine letzten Station in Kroatien und ich freue mich auf blaues Wasser, kleine Orte und das Wiedersehen mit einer ehemaligen Lehrerin von der KEN, die von der Insel stammt und auch gerade dort ist. 

Nach Kroatien geht es weiter nach Slowenien: erst nach Ljubljana, dann nach Lake Bled und in den Triglav Nationalpark zum wandern in angenehmen Temperaturen. Aber ich melde mich natürlich wieder, wenn ich Krk verlasse.