Neapel - Capri

Heute hat mal wieder - hoffentlich zum letzten Mal - sehr früh der Wecker geklingelt. Ich bin 7:30 Uhr bepackt und etwas verschlafen vor die Tür gereten und meinen langen Weg (1h zu Fuss) zum Hafen angetreten. Da es in Neapel zwar haufenweise Busse, aber keine vernünftige Verbindung vom Hostel zum Hafen gibt, bin ich die 4.5km gelaufen - morgens hin und abends zurück. 

Nach etwas weniger als einer Stunde bin ich am Hafen angekommen und habe mir erstmal mein Ticket ausdrucken lassen. Nach etwas Wartezeit ging es auch schon auf die Fähre nach Capri

Die Fahrt hat nur 45min gedauert und war sehr angenehm. 

In Capri angekommen, musste ich mir erstmal überlegen, wie ich den Tag am sinnvollsten nutze und was ich alles sehen will. 

Ich bin in den Westen der Insel losgelaufen, wo es eine sehr beeindruckende Felsformation (Arco naturale) zu bestaunen gab. Um dorthin zukommen, musste ich allerdigs erstmal bergauf - und nicht gerade wenig. Gefühlte Tausend Stufen später war ich endlich auf der Höhe der Stadt Capri und bin ein Stückchen durch den Ort gelaufen. 

Da habe ich erstmal gemerkt, das Capri ein Ort der Schönen und Reichen ist und es nur so von Luxusläden wimmelt. Ich kam mir mit meinem Touristenoutfit und kleinem Budget etwas deplatziert vor. 

Die Stadt war super schön und der Weg zur Arco Naturale sehr erfrischen und hübsch. 

Arco Naturale

Anschliessend habe ich mich entschlossen, eine kleine Wanderung um den Nordwestlichen Teil der Insel zur Felsformation Faraglioni zu machen. Dort angekommen, gabelte sich der Weg und ich war mir nicht ganz sicher, ob der Weg, der runter zur Küste führte, einen öffentlichen Strand zu bieten hat. Deshalb habe ich eine junge Frau gefragt und sie hat mich gleich eingeladen, mit ihr gemeinsam nachzuschauen. Wir sind gemeinsam die Treppen runtergelaufen und haben uns in der Zeit bekannt gemacht: Sie heisst Carolina, kommt aus New York, ist aber ursprünglich aus Polen. 

Unten angekommen, gab es zum Glück einen „public beach“, der eigentlich nur ein „public Felsbrocken“ war. Für die weniger reichen Leute auf dieser Welt gibt es eben nur unbequeme Steine... 🙄


Wir haben uns umgezogen und sind ins Wasser gesprungen - anders ist man gar nicht reingekommen. Raus ging es dann kletternd über eine kleine Felswand. Wir haben die Abkühlung genossen. Im Wasser hat auf einmal mein Arm unglaublich angefangen zu brennen; ich habe den „Tentakel“ einer Qualle gestriffen. Ich bin aus dem Wasser geklettert und wir haben meinen Arm abgewaschen und begutachtet. Man konnte nicht viel sehen aber gebrannt hat es, als ob 5 Ameisen auf einmal draufgepinkelt hätten. Zum Glück kam Enzo, ein älterer Italiener, vorbei und hat mir eine Tomate, die er zufällig dabei hatte, gegeben, um sie auf meinen Arm zu drücken. Er hat gesagt, das wäre ein Hausmittel und er hat das selbst schon oft gemacht. 


Das Brennen hat bald nachgelassen und Carolina und ich haben uns etwas gesonnt, geredet und dann nochmal gebadet. In dieser Zeit kam Christian (aus Deutschland) zu uns geklettert und wir haben ihn in unser Gespräch eingebunden. 

Circa 15:00 Uhr sind Carolina und ich dann zurück ins Zentrum von Capri gelaufen, wo sich unsere Wege getrennt haben. 

Ich wollte gerade zu meiner halbstündigen Wanderung nach Anacapri aufbrechen, da bin ich an der Busstation vorbeigekommen und dachte mir, dass ich ja für 2€ auch getrost den bequemeren Bus nehmen kann. Nach 10min Fahrt war ich da.

Jetzt gings auf zu dem Highlight des Tages: Ein Einpersonen-Sessellift, der zum höchsten Berg der Insel fährt.

Die Aussicht vom Lift war schon super aber der Blick vom Berg auf die Insel war einfach WOW!!! Ich war gefühlt noch nie so weit oben auf einer Aussichtsplattform wie heute. Man konnte über die ganze Insel blicken und hat sogar den Vesuv und Neapel gesehen. Besonders beeindruckt hat mich die Grösse des Meeres. Man denkt immer dass das Meer eine Linie am Hoizont ist, aber es nimmt tatsächlich die Hälfte des ganzen Sichtfeldes ein.

Ich habe fotografiert und gefilmt und bin, nachdem ich mich satt gesehen hatte, mit dem Sessellift wieder runter gefahren. Dort angekommen, habe ich mich in einem Café niedergelassen, wo ich gleich von Fabrizio (dem Kellner) sehr nett empfangen wurde. Ich habe mir ein Tiramisu und einen Cappuccino gegönnt und habe noch ein bisschen mit Fabrizio geplaudert. 

Gegen 17:00 Uhr bin ich dann in Richtung Hafen zurückgelaufen. Meine Maps-Route hat mich allerdings ein ganz schönes Stück an der Strasse lang geschickt, was mir etwas zu gefährlich war. Ich habe einen Rollerfahrer, der am Rand stande, gefragt, wie lange es denn noch dauert, bis endlich der Fussweg, den ich gehen wollte, kommt. Er hat es mir zwar beschrieben aber mich dann doch kurzerhand 100m weiter runter mit seinem Roller mitgenommen, wo die Treppen, zu denen ich wollte, losgingen. 


Ich bin zum Hafen abgestiegen, wo ich gepicknickt habe und die Zeit, bis die Fähre abfährt, verbracht habe. 19:10 Uhr bin ich vom Hafen abgelegt und in die Fahrt in den Sonnenuntergang gestartet. Gegen 20:00 Uhr bin ich angekommen und musste, wie heute früh, noch eine Stunde zurück zum Hostel laufen...

Dort angekommen, habe ich erstmal geduscht, dann noch eine Nacht im Hostel dazugebucht, mal wieder meine Unterwäsche gewaschen und schliesslich im Bett angefangen, meinen Blog zu schreiben. 

Viel konnte ich allerdings nicht schreiben, da ziemlich bald Lisa und Annabel (die zwei deutschen Mädchen aus meinem Zimmer) reingekommen sind und wir ein bisschen geplaudert haben. Die beiden waren sehr nett, fahren morgen aber schon nach Venedig weiter.


Capri ist eine sehr schöne Insel. Die Stadt ist wunderschön und super gut mit Wanderwegen ausgestattet. Ich möchte definitv nochmal wiederkommen und eine Rundtour mit dem Boot machen. ⛵️


Wie ich schon geschrieben habe, bleibe ich noch einen Tag länger in Neapel. Dafür werde ich Rom um einen Tag kürzen und nur zwei Tage bleiben. Ich weiss noch nicht genau, was ich morgen mache aber auf jeden Fall etwas ruhiges, sonst halten meine Beine in Rom und Venedig nicht mehr durch. 😉 

Kommentare

  1. Hast du dich nicht „wie zuhause“ gefühlt inmitten der Nobelgeschäfte in Capri (Zh Bahnhofstr...)? ;-)
    Das italienische Busnetz hat ja gleich am nächsten Tag alles vom Vortag wieder gutgemacht, indem diesmal der Bus just zur rechten Zeit zur Stelle war :-)
    Wann kommt die ‚beste Pizza der Welt‘ ??

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