Paris - Sacré-Coeur
Mein zweiter Tag in Paris...
Um meine Füsse ein bisschen zu schonen, wollte ich die grösseren Strecken heute vor allem mit der Metro überwinden. Ich bin also eingestiegen und zum Gare de l‘Est gefahren, um dort meine Sitzplatzreservierung für den TGV nach Barcelona zu kaufen. Nach einigem Warten hatte ich sie und konnte zu meiner Tour aufbrechen. Für heute hatte ich mir den alten Friedhof Père Lachaise, den Parc des Buttes-Chaumont, das Künstlerviertel Montmartre und zum krönenden Abschluss natürlich die Basilique de Sacré-Coeur vorgenommen.
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| Basilique de Sacré-Coeur |
Da es mir in der Gegend des Bahnhofs aber sehr gut gefiel und ich neugierig war, wie es in den Stassse der Umgebung aussieht, bin ich dann doch zu Fuss losgegangen. Zum Frühstück habe ich mir ein typisch französisches Pain chocolat geholt und es in der Sonne eines kleinen Parks gegessen. Ich schlenderte weiter in die ungefähre Richtung des Père Lachaise. Es war sehr viel entspannter ohne konkreten Plan und ständiges Nachschauen auf Google Maps herumzulaufen. Maps ist zwar ein toller Helfer in der Not aber es stresst unglaublich andauernd nachschauen zu müssen, welche Abzweigung man nehmen muss, wie die U-Bahn Linie hiess und was deren Endstation ist.
Ich schlenderte also herum und als mir dann doch die Füsse weh taten, bin ich kurzerhand in die Metro gestiegen und die letzte Strecke gefahren. Beim Friedhof angekommen umfing mich erstmal eine komische Stimmung. Der Himmel war bewölkt und auf einem Friedhof ist ja sowieso immer bisschen Gruselatmosphäre. Die riesigen Gräber, die dicht an dicht standen, waren schon sehr beeindruckend. Ich bin zwischen ihnen hindurch gelaufen und kreuz und quer in jeden kleinen Weg eingebogen, der mir gefiel. Dadurch habe ich ein Gefühl dafür bekommen, wie gross der Friedhof eigentlich ist.
Als ich bei meinem Ziel, dem Grab von Oscar Wilde, angekommen war, habe ich den Friedhof hinter mir gelassen und bin mit dem Bus zum Parc des Buttes-Chaumont gefahren, wo ich mich ein wenig ausruhen wollte. Nachdem ich kurz eingenickt bin und mich mit dem restlichen Baguette von gestern gestärkt hatte, habe ich den Park erkundet, den meiner Meinung nach nichts mehr toppen kann. Ich kenne zwar den Klassiker Jardin de Luxembourg noch nicht, aber der muss schon sehr sehr schön sein, um mich jetzt noch vom Hocker zu reissen.
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| Parc des Buttes-Chaumont |
Nach der kleinen Entspannungsrunde im Park bin ich bis zur Metrostation gelaufen und in das Stadtviertel Montmartre gefahren. Als ich an der Moulin Rouge ausgestiegen bin, war ich erst mal nicht so begeistert aber schnell hat mich das heiss gelobte Stadtviertel eines besseren belehrt. Die kleinen Gässchen mit unzähligen Restaurants, Crêpebuden und Souvenirshop vermitteln ein besonderes Flair. Mit einem Crêpe in der Hand bin ich durch Montmartre gebummelt. Den tollen Anblick der Sacrè-Coeur wollte ich mir fürs Abendessen aufheben, also bin ich den Berg wieder runter und habe mir eine Pizza geholt, mit der ich mich auf die Treppen vor dem einzigartigen Gebäude gesetzt habe. Dass man von dort aus auf die Stadt guckt und nicht auf die Sacré-Coeur habe ich natürlich nicht bedacht und so hab ich meine Pizza eben mit Ausblick auf Paris genossen.
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| Jetzt dürft ihr mal raten, wie ich dieses Bild gemacht habe... ;) |
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| Sacrè Coeur von hinten - sieht auch sehr schön aus. |
Als ich gerade in mein Reisetagebuch gekritzelt habe, kam ein älterer Mann auf mich zu und fragte mich, ob ich Lust hätte mit ihm eine kleine Tour surch Montmartre zu unternehmen. Er wohnt im Viertel und kannte sich aus und da er mir versichert hat, kein Gauner zu sein habe ich mich drauf eingelassen.😉 Ich mache diese Reise ja schliesslich auch, um spontaner zu werden und auf neue Bekanntschaften einzugehen, dich sonst gerne ausschlage.
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| Der Markt, auf dem dich jeder zeichnen will. |
Der Franzose hat mir viele Orte gezeigt, an denen ich schon gewesen bin aber das Gespräch (deutsch und französisch) hat die Tour trotzdem einmalig gemacht. Ungefähr 1h 30min sind wir rumgelaufen, als er mich dann zur Metrostation begleitet hat, von der ich seiner Empfehlung nach am schnellsten zu meiner Zielstation komme.
Ich bin eingestiegen und gefühlte 100 Stopps später war ich wieder im Hostel.
Die Begegnung mit dem Mann hat mich einmal mehr gelehrt, dass viele Befürchtungen und viel Misstrauen unberechtigt sind. Ich bin deshalb noch lange nicht naiv und gehe leichtsinnig mit jedem mit, aber wenn einem das Bauchgegühl sagt, dass es ok ist, dann ist es das auch meistens...








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