Genua - Waschtag in Bella Italia
Endlich in Bella Italia!
Meine Fahrt nach Genua war recht entspannt. Ich hatte jedes Mal (bin zwei Mal umgestiegen, also 3 Züge) einen Doppelplatz an der richtigen Fensterseite für mich, wobei das Fenster im ersten Zug so schmutzig war, dass ich nicht wirklich was erkennen konnte. Die Fahrt habe ich mir wie immer mit Musik, Netflix und Hinausschauen vertrieben, sodass die Zeit schnell verging.
Gegen 16:00 Uhr bin ich dann in Genua angekommen und wurde erstmal von der Hitze erschlagen, die mir durch den stark klimatisierten Zug besonders krass vorkam.
Ich bin meiner Google Maps Route zum Hostel gefolgt und nach 10min war ich da. Oder zumindest dort, wo der Pin mich hingelotst hat. Es war aber überhaupt nichts von irgendeinem Hostel zu erkennen. Also bin ich einmal um den kompletten Häuserblock gelaufen und als ich immer noch keinen Eingang finden konnte, habe ich ein paar Männer gefragt, die alle nicht wirklich englisch konnten und mir auch nur begrenzt weitergeholfen haben. Ich bin langsam echt genervt gewesen, da mir zum einen meine Schultern und mein Nacken heute vom Rucksack und meinem schweren Essensbeutel unglaublich wehtaten und ich zum anderen schon wieder total wegen dem Schweiss geklebt habe und nur noch duschen wollte.
Zum Glück kam dann, als ich zufällig gerade vorm Eingang vom Hostel stande ein junges Pärchen daher und hat mir gesagt, dass das Hostel im zweiten Stock ist.
Ich habe eingecheckt und habe sofort mein Duschzeug geschnappt. Doch als ich gerade aus der Zimmertür getreten bin, hat mir mein Zimmermitbewohner, den ich vorher schon kennengelernt habe, die Dusche weggeschnappt. Ich war „begeistert“.
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Der schönere Teil von Genuas Hafen |
Da eine nette Frau, die zusammen mit ihrem Mann das Hostel betreibt, mir vorher gesagt hat, dass in 10min die Waschmaschine frei ist, habe ich also meine Schmutzwäsche gepackt und endlich - nach drei Wochen - mal meine erste Wäsche gewaschen. Ich hätte morgen angefangen, meine Socken von der anderen Seite anzuziehen und meine Unterwäsche habe ich schon zwei Mal mit Hand gewaschen... Ich habe mich also dementsprechend gefreut, mal wieder frische Sachen zu haben. Die Frau war super lieb und hätte mir am liebsten gleich die Kleidung aus der Hand genommen und für mich gewaschen. Sie hat sogar für mich die Wäsche aus der Maschine geholt und aufgehangen. Was für ein toller Service und das auch noch komplett kostenlos!
Ich konnte dann endlich duschen. Leider, und das ganz entgegen dem, was sonst der Fall ist, nur warm. Naja besser als nichts war es auf jeden Fall aber erfrischend eben nicht.
Nachdem ich wieder sauber war, habe ich mich erstmal ins Bett gelegt und eine Stunde geschlafen. Mein Bett (ich schlafe wieder mal oben) ist direkt neben dem Fenster, was ein absoluter Luxus ist, verglichen mit den anderen Hostels, die ich schon hatte.
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Der Blick von meinem Platz im Restaurant auf den kleineren Teil des Hafens... |
Als ich um 18:00 Uhr wieder aufgewacht bin, habe ich mich fertig gemacht und bin in die Stadt aufgebrochen. Ich bin auf ziemlich direktem Wege zum Hafen, der allerdings nicht sehr idyllisch ist und an dem fast nur Yachten und Kreuzfahrtschiffe lagen.
Da ich heute den ganzen Tag nicht so gut drauf war (nach meinem Schläfchen war es aber schon wieder viel besser), wollte ich heute, zur Aufmunterung und weil nun schon die Hälfte meiner Reise um ist (Bergfest 😁), mal essen gehen. Ich hatte unglaubliche Lust auf Nudeln und habe mich, nachdem ich die Promenade einmal abgelaufen bin, für ein schönes Restaurant gleich am Wasser bei den etwas kleineren Booten entschieden.
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Die besten Gnocchi der Welt |
Statt Nudeln habe ich Gnocchi bestellt, die mich zwar bezüglich der Quantität erstmal enttäuscht haben, aber unglaublich lecker waren. Ich habe mir zum Nachtisch auch noch ein Tiramisu gegönnt - typisch italienisch also. Die Zeit im Restaurant habe ich damit verbracht, mal wieder mein Reisetagebuch auf den neusten Stand meiner Gedanken zu bringen. Es war sehr schön, am Hafen zu sitzen, zu schreiben und lecker zu essen.
Zum Thema alleine essen gehen, ist mir übrigens folgender Gedanke gekommen: Ich finde es wesentlich armseliger, dass Leute zu zweit essen gehen und dann jeder am Handy ist, als von vornherein alleine essen zu gehen... Und man wird auch von wesentlich weniger Leuten angeschaut, als man denkt. Man braucht sich eigentlich nicht unwohl dabei zu fühlen, denn wenn man sich selbst nicht bemitleidenswert findet, tun das die anderen auch nicht.
Nach meinem leckeren Abendessen bin ich zurück zum Hostel geschlendert, wo ich nochmal geduscht und mich dann ins Bett gelegt habe. Ich habe ein bisschen mit Michael (Zimmernachbar, der mir die Dusche geklaut hat; aus GB) geredet und er hat gesagt, dass er in den nächsten zwei Tagen paddeln gehen möchte. Da ich das ja auch gerne mache, werde ich wohl mitkommen und mal wieder etwas Socialising betreiben... 😉
Hallo Tina,
AntwortenLöschenOma& Opa sind begeistert von deinen Reiseberichten, wie du das alles meisterst
Ganz allein und so selbstbewusst einfach toll wir wünschen dir weiterhin noch viele schöne Eindrücke und paß schön auf dich auf, denn Corona ist wieder im Anmarsch
LG von Oma und Opa