Cusco - Wiedersehen und Kaffee trinken

Zurück von unsere Machu Picchu Abenteuer waren wir alle erstmal recht fertig. Die Nase war zu und die Erschöpfung machte sich nun breit. 

Ich habe eigentlich geplant, direkt am nächsten Abend weiter nach Arequipa im Süden Perus zu fahren. Aber die Sexy Burros (Wandergruppe Machu Picchu) wollten sich am nächsten Abend nochmal für ein gemeinsames Abendessen und Cocktails treffen und da wollte ich natürlich auch dabei sein! Ausserdem ist Cusco eine super schöne Stadt und meine Café-Liste war noch lange nicht “abgearbeitet”. 😉 Aus einer Nacht Verlängerung wurden 2 und dann 3…



Denn nicht nur die sexy burros waren in town sondern auch die Hälfte meiner  Huayhuash Wandergruppe und vor allem Melanie! Wie schon beim letzten Mal dachte ich nicht , dass sich unsere Reisepläne noch mal überkreuzen. Aber dadurch, dass Melanie krank geworden ist, musste sie länger in Cusco bleiben, hat ihre Wanderung verschoben und wir hatten dadurch quasi Glück im Unglück und konnten einen wundervollen Nachmittag zusammen verbringen. 🥰


Am Abend habe ich dann quasi nur das Restaurant gewechselt und habe die Machu Picchu Wander-Abenteurer nochmal getroffen. Es war eine sehr ausgelassene schöne Stimmung und einmal mehr habe ich die tolle Gruppe geschätzt, die ich wieder mal hatte. 




Sexy Burros 

Zweiter Tag in Cusco 

Ich habe den Tag so begonnen, wie ich am liebsten jeden Tag beginnen würde: In einem Café mit Cappuccino und Tagebuch schreiben. ✍️♥️ Als der Kellner nach 1.5h mal angefragt hat, ob ich noch was bestelle, und ich realisiert habe dass das Café voll ist und er mich vermutlich los werden will, habe ich kurzerhand einfach noch einen Cappuccino bestellt. Ich bin hartnäckig! 😉☕️


Ich bin kreuz und quer durch Cuscos niedliche Gassen gelaufen, habe die tausenden Souvenirs bestaunt und ein super leckeres Käse-Eis probiert. Keine Ahnung was daran käsig sein sollte, aber als ich es an jeder zweiten Ecke gesehen hatte, musste ich es auch mal probieren! Super lecker! 


Ich habe mir im Hostel Nudeln mit Tomatensoße gekocht (das Standard Gericht “Pasta-Pesto” wurde durch Tomatensoße ersetzt, da es Pesto in Südamerika nicht zu geben scheint) und mich bisschen entspannt, bevor ich mich am Nachmittag wieder mit Melanie, Connie (auch von der Huayhuash Wanderung) und Max (Melanies Freund, der sie gerad besuchen gekommen ist) auf einen Kaffee getroffen habe. 

Draußen war es usselig und nass und wir saßen ganz gemütlich mit unseren warmen Getränken neben einem kleinen Kamin und haben geplaudert. 


Mit Connie, Max und Melanie 

Reunion mit der Huayhuash Gruppe


Melanie und Max


Melanie hat von der Motorradtour durchs heilige Tal der Inkas mit Max erzählt und Connie war direkt Feuer und Flamme das auch zu machen. Ich fand die Idee zwar Mega cool, aber gegeben meiner ersten - sehr dramatischen - Rollererfahrung, war ich etwas nervös… Connie hat mich überzeugt, dass ich es divinitv hinkriegen werde und somit war es beschlossene Sache: Wir leihen uns am nächsten Tag einen Roller aus! 🛵🫣


Am Abend sind wir in der Kaffee-Konstellation plus Nick, Jo und Ole (von der ersten Wanderung) Raclette essen gegangen und haben damit eine halbe Réunion gefeiert. Es war schön fast alle nochmal wieder zu sehen (und mal etwas heimisches zu essen). 


Dritter Tag in Cusco (Letzter Tag in Peru)

Für meinen letzten Tag in Cusco - und auch in Peru - stand also Rollerfahren auf dem Programm! Am Abend hatte ich den Nachtbus nach Copacabana in Bolivien gebucht…


Ich war viel zu früh wach, weil ich so aufgeregt war! Mein größtes Bedenken war, dass ich direkt beim, Vom-Verleih-Losfahren total abspeede und wie bei letzten Mal direkt irgendeinen Unfall baue, den Schaden bezahlen muss und das psychische Roller-Trauma noch vergrößert habe…


Beim Rollerverleih angekommen, habe ich mit pochendem Herzen den Verleih-Vertrag unterschrieben, die Kaution hinterlegt und die Seite mit den Ersatzteil-Preisen schon mal vorsichtshalber überflogen. 

Der Verleih-Typ war ultra nett und hat mir, als er mir angemerkt hat, dass ich die Knöpfe und Hebel am Roller nicht kenne, alles nochmal in Ruhe erklärt, statt mir den Roller sofort weg zu nehmen. 

Unglücklicherweise mussten wir direkt auf einer recht befahrenen Nebenstraße in peruanischem Verkehr losfahren! 🫣 Mein Herz hat bis in den Hals geklopft, ich habe gaaaaaanz langsam den Gas-Hebel gedreht und dann los gerollt! Ich habe die Füße hochgenommen… und bin GEFAHREN!!! 🛵 Ich war super happy und sobald wir außer Sichtweite des Verleihs waren sind wir an eine Tanke gefahren und ich habe meinen kurzen Erfolg zelebriert. Nun konnte es los gehen! 


Mit Connie beim Roller fahren 



















Aus Cusco rauszufahren war natürlich direkt gleich Full-Experience! Ich bin Connie hinterher getuckert und habe mich vom permanenten Hupen der Autos nicht beirren lassen. Blinken tut man hier nicht - man kündigt einfach mit der Hupe an, dass man jetzt gleich vorbei fährt. Auch rechts vor links ist hier kein Thema. Vor einer uneinsehbaren Kreuzung hupt man und fährt voll Speed drüber! Dadurch hupen aber immer alle wegen irgendwas und man weiß nie genau warum. Also einfach aufmerksam und langsam fahren!


Sobald wir aus der Stadt raus waren, haben wir die Geschwindigkeit erhöht (die Roller hatten erstaunlich Power!) und sind durch einen Canyon ins heilige Tal gefahren. Ich habe es geliebt und innerlich schon Pläne geschmiedet, wo und wie ich mir in Panama wieder einen Roller ausleihe. 😃😇


Bei der ersten Inka-Stätte haben wir angehalten und mit Blick auf die Ruinen einen Kaffee getrunken. Wir haben uns entschieden, den Eintritt für die Stätten am Wegesrand nicht zu bezahlen und einfach die Rollertour als solche als Erlebnis zu sehen. Das Geld und auch das Wetter (Gewitter am Horizont) haben uns dazu bewogen…


Weiter ging’s über ein kleines Örtchen, in dem wir für 2 Euro Mittag gegessen haben, in eine auf einmal ganz besondere rötliche Landschaft! Wir waren beide total geflasht und haben permanent für Fotos angehalten. 

Am Wegesrand tauchten immer mal Alpakas auf, was mir ganz besonders gut gefallen hat, da ich bis zu diesem letzten Tag in Peru kein einziges peruanisches Alpaka gesehen habe! 🦙 


Wir sind dem Regen und Gewitter davon gefahren und haben über eine Off-road Straße abgekürzt. Mittlerweile war meine Angst und Nervosität komplett verflogen und ich habe mich total sicher auf dem Roller gefühlt! 


Durch die fehlende Sonne und den Fahrtwind wurde es immer kälter und bald saßen wir schlitternd hinter unseren Lenkern und sind Richtung Cusco gerast. Man ist eben nicht in einer so schönen warmen Koje wir im Auto! 🥶


In den Orten, durch die wir durch gefahren sind, haben mich 3 Mal freilaufende Hunde attackiert und sind mir nach gerannt und haben bedrohlich nah an meinem Bein gebellt und geknurrt. Ich bin einmal fast in den Straßengraben gefahren, weil ich dem Hund davon fahren wollte. Komischerweise immer nur bei mir und nie bei Connie. 🤨


Zurück in Cusco war ich sehr sehr happy mit diesem tollen Tag! Einer der schönsten in meiner Zeit in Peru! 🇵🇪 


Im Hostel habe ich einen Plausch mit Anna und Lukas (Deutschlands sympathischstes Pärchen von der Machu Picchu Wanderung 😉) gemacht, habe meinen Rucksack geschultert und bin zum Indischen Restaurant gelaufen, wo ich nochmal mit der Gruppe vom Vortag (Raclette) verabredet war. Indisch Essen ist jetzt Tradition!! 😃


Anna und Lukas sind auch am selben Tag nach Bolivien weiter gereist und wir haben uns nur vorläufig Tschüss gesagt, da wir sicher waren, dass wir uns in La Paz (Boliviens grösster Stadt) nochmal sehen werden! 


Nach dem Essen hieß es nun nochmal, und wahrscheinlich dieses Mal definitiv, Abschied nehmen von allen. Melanie und ich haben uns 4 Mal geknuddelt und dann bin ich ins Taxi Richtung Busterminal gestiegen. 

Der erste Nachtbus alleine seit circa 2 Monaten! Am Busterminal angekommen sehe ich allerdings am Ticket Schalter zwei bekannte Gesichter: Oda und Randi von der Machu Picchu Wanderung! Also doch nicht alleine! 😃 


Der Bus war unglaublich komfortabel und man konnte die Sitze fast in Liegeposition nach hinten drehen! Ich bin direkt eingeschlafen und Richtung Bolivien gerollt! Mein letztes Land in Südamerika! 🇧🇴

Kommentare

  1. Ich freue mich sehr, dass du es nochmal gewagt hast (trotz der weniger erfreulichen Geflogenheiten im dortigen Strassenverkehr..😉) und das Roller-Trauma nun überwunden ist👏🏻👏🏻👏🏻 Mama :-*

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