Quito - Hola Ecuador! 🇪🇨

Die letzte Nacht in Kolumbien habe ich in einem super billigen und erstaunlich guten Hostel am Flughafen verbracht. Ich habe noch schnell eingekauft, gegessen, und bin danach ins Bett verschwunden, wo ich noch fast 2.5 Stunden mein Buch zu Ende gelesen habe. 


Am nächsten Morgen war ich, weil andere in meinem Zimmer extrem früh raus mussten, zu früh wach und habe, als ich im Aufenthaltsraum gewartet habe, bis ich losmache, einen Ecuadorianer names Santiago kennengelernt. Ja ich war auch verwirrt von diesen Namen! 😃 Er war gerade in Deutschland und wollte eigentlich mit dem Bus von Bogota zurück nach Quito fahren, aber im Süden von Kolumbien wurde genau im Süden Tagen ein Großteil der Straßen gesperrt, es kam zu Protesten und fast alle Busse sind ausgefallen. Ich habe mich oft gefragt, ob ich wirklich fliegen muss und es nicht doch auch mit dem Bus übe die Grenze nach Ecuador gegangen wäre. Nun hatte ich endlich die Bestätigung dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. 👍🏼



Santiago wollte sich ein Flugticket kaufen und so sind wir zusammen zum Flughafen gelaufen. Noch nie in meinem Leben bin ich zum Flughafen GELAUFEN. Sehr bizarre Erfahrung! 😉😃

Ich habe eingecheckt und hinter dem Security Check ein völlig überteuertes Croissant gefrühstückt. 

Der Flug war ziemlich kurz und die Landung etwas holprig. Ich habe meinen Einreisestempel inklusive Visa in den Pass gedrückt bekommen und war nun wirklich in Ecuador 🇪🇨! Noch fühlte es sich kein bisschen anders an!



Das viel zu teure Croissant

Mein Abendessen

Beim Ausgang habe ich ein, ebenfalls mit einem Rucksack hinten und einem vorne bepacktes Mädchen gesehen, die mich angelächelt hat und gefragt ob ich auch ins Stadtzentrum müsse. Natürlich musste ich das! Carla (aus Dänemark) und ich sind in den Bus gestiegen und eine gefühlte Ewigkeit gefahren. Danach ging es noch ins Taxi und 2h nach Landung sind wir endlich vor dem Hostel ausgekippt worden. Der Flug hat zum Vergleich nur 1.30h gedauert… 🙄


Im Hostel angekommen haben wir auf der Dachterasse Mark - einen 79-jährigen Australier kennengelernt, der eigentlich mit seiner Nichte eine Ecuadorreise geplant hatte. Die hat ihn allerdings nach 5 Tagen einfach sitzen lassen und ist alleine nach Europa abgedüst. Voll gemein! Und Mark war sooo nett. Er hat uns mitgeteilt, dass er jetzt in einen englischen Buchladen gehen will und Carlas und meine Augen sind groß geworden und wir haben uns einfach direkt selbst eingeladen mitzukommen. 

Wir haben später noch zusammen Abend gegessen und ich bin totmüde in mein erstes ecuadorianisches Bett gestiegen. 😃


Mit Carla und Mark in den Hostel-Ponchos

Ein eigenes Bett fürs Handy

Dachterasse

Hostel




Erster Tag in Quito 

Den nächsten Morgen haben wir ruhig angehen lassen. Wir haben die Vormittage getrennt verbracht - ich sowohl Blog als auch Tagebuch schreibend und Carla zu einer Untersuchung beim Arzt. Am Nachmittag sind wir mit dem Hostel zur Mitte der Welt gefahren. Qui-to heißt tatsächlich Qui = Mitte und to = Welt. Der Äyator verkauft circa 20km nördlich von Stadtzentrum. 

Wir haben eine kleine Tour bekommen, eine ersten Einblick in das Leben der Indigenen Traditionen bekommen und sind schließlich über den Äquator gehopst. Die Grenze zur Südhalbkugel haben wir ja schon mit dem Flugzeug überquert.


Direkt auf den Koordinaten vom Äquator gibt es ein paar besondere Eigenschaften! Ein Ei auf einem Nagel zu balancieren ist leuchter, mit geschlossenen Augen auf dem Äquator zu balancieren allerdings schwerer, weil man permanent von Süd und Nord abwechselnd abgezogen wird. Am beeindruckendsten fand ich das Verschwinden der Corioliskraft mitten auf dem Äquator! Das Wasser läuft einfach gerade runter durch den Abfluss und kreiert keinen Abflusswirbel. Wenn man nur 1m von der Linie weggeht ist der Wirbel allerdings schon wieder da! Ich hätte nie gedacht dass man so minimale Unterschiede sehen kann!






Am Abend haben wir noch mit zwei dänischen Jungs - Lasse und Jonathan - Abend gegessen und gequatscht. Es wurden wieder mal die wichtigen Fragen gewälzt - Bildungssystem, Klimawandel, Nachhaltigkeit und was wir am nächsten Tag machen. 😉


[Ach ja: Meine Orientierung bzgl. wo Süden und Norden ist, war mit Landung in Ecuador verloren! Ich habe eigentlich einen guten Orientiwrungssinn aber weil die Sonne hier fast im Zenit steht, wandert sie nicht wie bei uns über Süden in den Westen, sondern geht einfach gerade hoch und gerade wieder runter. Ich bin total verloren! ]


Zweiter Tag in Quito

Am zweiten Tag hatte ich die hosteleigenen Walkingtour auf dem Programm. Carla wollte nicht mit und die dänischen Jungs waren am Vortag. Wir haben uns für den Nachmittag für eine Fahrt mit der Gondel 🚠 auf einen der Berge, die Quito einbetten verabredet.


Die Tour war sehr abwechslungsreich und informativ. Wir haben wie die indigenen getanzt, Heuschrecken probiert, Salsa gelernt, Schokolade getestet (nach dem man 100% Kakao gegessen hat, schmeckt 80% wie purer Zucker) und hatten einen kleinen Snack in einem locales Restaurant. Es war eine tolle Tour! Ich habe mir dem Guide und einem Mexikaner aus der Gruppe zum ersten Mal länger auf Spanisch geredet! Es wird immer besser! 😇😃








Zurück im Hostek habe ich kurz verschnauft und bin dann mit dem Über zur Gondelstation gefahren, wo ich die anderen getroffen habe. Es ging mit der Gondel hinauf bis auf 4000m! Noch eine kleine 15min Wanderung und wir konnten weit über Quito hinausblicken! Ecuador hat über 80 Vulkane  und den bekanntesten - den Cotopaxi - konnten wir in voller Pracht in der Ferne erkennen. Sich auszumalen, mal dort oben zu stehen ist schon krass…







Wenig später sind wir ein paar gesattelt dastehenden Pferden vorbeigekommen, haben spassendhalber gefragt, wie viel ein Ausritt kosten würde und saßen 10min später auf hohe Ross! Der spontanste Ausritt meines Lebens! Im Sonnenuntergangslicht ging es 25min durch die 4000m hohe Graslandschaft des Berges, auf dem wir waren. Super krasse Aussicht und landschaftlich gaaaanz anders als der letzte Ausritt. 🏇


Ich habe die Atmosphäre in mich aufgenommen und versucht total im Moment zu sein da war es schon wieder vorbei. Wir sind zurück zu Hostel gefahren und haben den Abend mit einer super super leckeren Pizza ausklingen lassen. 😋🍕






Cotopaxi in den Wolken








Mit Lasse, Jonathan und Carla


Kurztrip nach Otavalo

Am nächsten Tag ging es für mich weiter in den Norden. Ich wollte wieder mal in der Natur auftanken und habe wieder ein Hostel etwas abseits gebucht. 

Die Anreise war dafür, dass es nur 70km nördlich von Quito liegt, recht unständlich. Mit einem öffentlichen Bus ging es erstmal 1h bei offenen Fenstern und lauter Salsamusik durch die Stadt in ein Viertel, das gefühlt noch nie ein Tourist betreten hatte. Ich war die blondeste, weißeste, größte weit und breit und es war echt bisschen unangenehm, das zu spüren. Für den restlichen Kilometer von da wo mich der Bus ausgekippt hat, bis zum Terminal habe ich ein Taxi genommen. Dann kam der eigentliche Bus nach Otavalo, indem auch nur Locals saßen. 2h später waren wir da. Da ich weder wusste, was an dem Bus dran stehen sollte, der mich zum Hostel bringt, noch wo der Bus abfährt, habe ich beschlossen, nochmal ein Taxi zu nehmen. Die ersten drei, die ich angehalten habe, wollten mich nicht mitnehmen, da sie gesehen haben dass es 15min entfernt ist. Mittlerweile nicht mehr so guter Dinge, habe ich mich sofort in das vierte Taxi, was mich mitnehmen wollte, gehechtet, und gar nicht nach dem Preis gefragt. Ich habe viel zu viel gezahlt und bin etwas mürrisch am Hostel angekommen. 





Die Anlage war total schön aber halt komplett leer 




Sofort habe ich gemerkt, dass in diese eigentlich recht großen Anlage niemand ist. Alles war leer und in meinem 12er Dorm waren nur 2 weitere Betten belegt. Außer mir waren noch 3 andere Gäste da - ein australisches Pärchen und eine Deutsche in meinem Alter. Sonst war niemand da. 

Ich habe den restlichen Nachmittag  mit lesen verbracht und bin früh ins Bett gegangen. 


Am nächsten Morgen bin ich in 3 Pullis und 2 Decken gehüllt aufgewacht und habe weiter gefroren. Durch die Höhe fällt die Temperatur hier in der Nacht auf 5-10 Grad. Das war alles gar nicht so wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich wollte einfach 2 Tage ausspannen und in der Hängematte lesen. Bei der Kälte geht das aber nicht und, dass ich fast die einzige bin, war so auch nicht gedacht. 

Trotz der eigentlich super hübschen und toll gelegenen Anlage, habe ich meine 2 weiteren gebuchten Nächte storniert und bin nach einem halbwegs entspannten Vormittag, gemeinsam mit der anderen Deutschen den ganzen komplizierten Weg zurück nach Quito angetreten. Der Hostel Besitzer hat uns sogar zum Terminal gefahren. Die Busfahrt nach Quito verging wie im Flug weil Farina und ich die ganze  Zeit gequatscht haben aber insgesamt war es doch recht Kräfte-zehrend und ich bin Ultra fertig aber froh wieder am Hostel in Quito angekommen. 








Dieser Kurztrip war das Gegenteil von dem was ich wolllte: Ich habe durch die An- und Abreise unterm Strich nur noch mehr Energie und Nerven verloren, statt Energie aufzutanken… 

Aber naja, solche kleinen Flops gehören dazu. 


Ich habe meinen Plan drastisch geändert und eine 5-tätige Amazonas Tour gebucht, die noch am selben Abend mit dem Nachtbus startete. Jetzt sitze ich in Hostel und warte darauf, dass es 23:00 Uhr wird und wir losfahren. 

Es geht gerade alles sehr schnell und die Erholung, auf die ich mich eigentlich scho seit ein paar Tagen freue, muss wohl noch ein bisschen warten. Ich bin nicht am Ende meiner Kräfte, aber ich merke wie mein Körper immer mehr Aufnahmekanäle schließt, weil zu viel reinkommt. Ich stumpfe minimal ab und das leider auch bei den schönen Dingen. Nach den Tagen im Amazonas gönne ich mir irgendwo im Grünen ein Einzelzimmer und mach nichts. 😇😉

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