Palomino - Zurück in der Karibik

Als der Nachtbus aus San Gil abgefahren ist und wir im Dunkeln die ersten Serpentinen hoch geschlängelt sind, hat sich direkt ein Anflug von Übelkeit bemerkbar gemacht. Ich habe schnell meine Reisetabletten rausgekramt und zur Sicherheit gleich mal zwei geschluckt. Noch eine ganze Weile hat mein Kopf und mein Magen bisschen verrückt gespielt aber dann bin ich mit Schlafmaske auf den Augen, Oropax in den Ohren und Stirnband drüber eingedöst. Und die Tatsache dass ich erst 8:00 Uhr morgens wieder aufgewacht bin, zeigt dass es eine ziemlich angenehme Fahrt war! 



Als ich ziemlich pessimistisch mein Handy geöffnet habe und der Standort aktualisiert wurde und schon fast an der Küste war, war das erstmal eine schöne Überraschung. Wir sind kurz vor 9:00 Uhr (also nicht mal eine Stunde Verspätung) in Santa Marta angekommen. Also hab ich unsere Wette gewonnen! Ich hab mich schon auf die Happy Hour am Strand gefreut! 🧉🍹😃


Nach einem kurzen Umstieg in den nächsten Bus ging es weiter zu unserer Destination Palomino. Ein noch sehr kleiner und touristisch gerade aufblühender Strandort. Ein bisschen wie Puerto Escondido in Mexiko, allerdings ist die Küste sehr wild. Der Dschungel ragt praktisch ins Meer hinein und der Strand selber ist auch sehr schmal. 



Wir beide bei unseren gewetteten Happy Hour Cocktails 🍹 

Wir mussten nach der Busfahrt noch knapp 20min in praller Hitze und bepackt wie die Nomaden zum Hostel laufen und sind fast zerflossen. Das Hostel hat uns allerdings jeden Schweißtropfen vergessen lassen! Wir kamen uns in diesem Resort-ähnlichen Komplex mit Palmen, Pool und Restaurant fast ein bisschen fehlplatziert vor. Wir wollten uns direkt im Pool erfrischen, aber Fehlanzeige! Die Tempsratur des Pools war genauso wie die Außentemperatur - heiß! Von Erfrischung konnte keine Rede sein aber abwaschen konnten wir uns trotzdem. 










Wir haben den restlichen Tag mit lesen, dösen und baden verbracht ind gegen Abend einen kleinen Strandspazierganh unternommen. Zur Happy Hour hat Julius nicht nur die versprochene eine sondern gleich zwei Cocktailrunden geschmissen, so dass wir in zwei Plastikstühlen neben einer Strandbar im Sand der Sonne beim Untergehen zugeschaut haben und ein bisschen über das Leben philosophiert haben. 


Erster und einziger Tag in Palomino 

Ich habe den Morgen so begonnen, wie es mir das liebste ist: mit einem Kaffee und meinem Tagebuch! 📝 Es gibt keinen perfekteren Start in den Tag für mich.


Wir haben den ganzen Tag mehr oder weniger am Pool rumgelungert und gefaulenzt. Gegen Nachmittag haben wir uns zu einem Strandspaziergang bis zu einer Flussmündung aufgemacht. Wir sind an vielen, sehr sehr schönen, Strand Hotels vorbeigekommen, die fast alle komplett leer waren. Es ist wirklich gerade keine Reisesaison hier oben… 
















Nach einer Weile habe ich eine Kokusnuss am Strand gefunden und aus Spaß gesagt „Lass uns mal versuchen, die aufzubekommen.“ wir haben einen Haufen Steine gefunden und angefangen auf die Kokusnuss einzudräschen; oder eher mit der Kokusnus auf die Steine. Es war wesentlich mühsamer als gedacht! Die Kokusnuss, so wie wir sie im Supermarkt kaufen ist ja schon von ihrem haarigen, dicken Aussenleben befreit worden. Das mussten wir allerdings erstmal durchbrechen. Wir haben uns beide total comittet und trotz Hitze und Schweiß alles dran gesetzt, diese Nuss aufzukriegen. Und irgendwann schafft es Julius! Juhu! Dann mussten wir „nur“ noch das Fleisch aus der Schale lösen - genauso mühsam! Aber dass wir das geplante Mittagessen mit einer selbst-geknackten Kokosnuss ersetzen würden, haben wir uns beide nicht träumen lassen. Der salzige Touch durch das Abwaschen im Meer hat es nochmal genau besonders gemacht. Sehr lecker! 🥥🌴


Die Flussmündung war weniger spektakulär als gedacht, aber die Landschaft hinter der Küste ist schon beeindruckend. Ich weiß gar nicht das im Regenwald noch großartig anders sein soll.Es kommt mir hier schon vor wie tiefer Dschungel! 🌴🪷


Den Abend haben wir mit Cocktails 🍹und einer widererwartend sehr sehr guten Pizza ausklingen lassen. Normalerweise hat sich für das Essen hier schon der Satz „Ja kann man schon essen, aber geil ist es nicht.“ etabliert, aber diese Pizza war wirklich gut! 









Ich konnte mich in diesen zwei entspannten Pool Tagen komplett von der Rest-Krankheit, die ich noch in mir hatte erholen und bin jetzt wieder komplett fit. Sogar so fit, dass mir am zweiten Tag das Rumlungern etwas zu viel geworden ist und ich wieder was erleben wollte! 


Da kommt das Hostel, in das wir als nächstes fahren wie gerufen! Wir haben uns ein Eco-Hostel mitten im Dschungel rausgesucht, was sich fast komplett selbst versorgt, Hühner, Schweine, Hunde hat und unglaublich leckeres, ausschließlich vegetarisches Essen kochen soll! Die Anreise ist ein Abenteuer für sich, aber dazu dann im nächsten Eintrag mehr! 😎


Julius und ich sind nach wie vor gemeinsam unterwegs und ich habe selten jemanden getroffen, mit dem die Entscheidungen so unkompliziert und die Reisegestaltungs-Vorstellungen so ähnlich waren wie bei uns beiden. Es funktioniert einfach Mega gut und ich genieße es sehr! 😇

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