Cartagena - Sprachschule Woche 1

Ich kann es kaum glauben, wie schnell die Zeit vergeht! Die erste Woche Sprachschule in Cartagena ist schon vorbei…

Bei der Kochstunde in der Sprachschule. Es gab „Kartoffelpuffer“ aus Kochbananen und eine Tomaten-Zwiebel Soße. Sehr lecker!

Meine Reise von Minca nach Cartagena vor ungefähr einer Woche, war von einigen unerwarteten Schwierigkeiten geprägt. Im Hostel habe ich zwei Mädels aufgegabelt, die mir ein besseres Busterminal empfohlen im Zentrum haben, von wo aus die Busse auch ins Zentrum von Cartagena fahren und nicht ans Terminal am Rande der Stadt. Dort angekommen kam der nächste Bis aber erst in 2h. Also habe ich letztendlich doch den Uber zum großen Bus Terminal außerhalb von Santa Marta genommen und dort noch mit meinem wenigen Spanisch das Ticket umgemodelt, sodass ich in den Bus einsteigen konnte, der gerade losgefahren ist, statt auf den Bus 1.5h später zu warten, den ich eigentlich gebucht hatte. Ich hatte den letzten freien Platz! Glück gehabt! 


Die Fahrt (5h) war recht kurzweilig und ich bin am frühen Abend in Cartagena angekommen. Da das Terminal 1h vom Stadtzentrum entfernt war, war ein Uber unausweichlich. Allerdings muss ich den ja nicht alleine bezahlen! Ich habe ein Pärchen angesprochen, dass mir schon beim einsteigen als sehr sympathisch aufgefallen ist. Ich habe die beiden gefragt ob sie auch ins Zentrum müssen und ob ich mir mit ihnen den Uber teilen darf. Sie haben natürlich ja gesagt und wir haben den letzten Part der Reise zusammen angetreten. Im Uber haben wir ein bisschen gequatscht und die beiden entpuppten sich als Niederländer. Die Niederländer, die Deutschen und die Briten sind wirklich überall die am meisten reisenden Nationen. 



Mein sehr schönes aber einsames Zimmer…

Die Hochhäuser von Bocagrande - dem Nobelviertel in Cartagena


Das blühende Leben auf den Straßen von Santa Marta




Wir haben uns im Zentrum verabschiedet und ich bin zur Sprachschule gelaufen, wo auch meine Unterkunft ist. Dachte ich! Ich habe für die zwei Wochen Sprachschule die dazugehörige Unterkunft gebucht, weil ich dachte dass die meisten dort wohnen werde, ich an der Quelle des sozialen Geschehens sein werde und vor allem nah am Staftzentrum, sodass ich die Leute, die ich bisher in den andern Hostels kennengelernt habe, und die auch nach Cartagena kommen werden, gut treffen kann. 

Wie sich heraus stellte, war nichts davon der Fall. Als ich an der Sprachschule ankam, war die fest verschlossen. Da war niemand! Ich habe der Verantwortlichen geschrieben und sie hat mir - erst - dann mitgeteilt, dass die Unterkunft in einem Stadtviertel, 30‘ außerhalb ist. Na toll! Ich habe mir aus Sturheit keinen Uber geholt und bin gelaufen. 

Dort angekommen wurde ich ganz fröhlich von einer älteren kolumbianischen Frau begrüßt, die mir eifrig alle Schlüssel erklärte und mich dann auf mein Einzel (!) Zimmer brachte. Eigenes Bad und Klimaanlage inklusive! Die Residenz (so nennen sie die Unterkunft ganz vornehm) war super ausgestattet und sehr sauber und schön. Aber eben überhaupt nicht das worauf ich mich eingestellt und gefreut hatte. 

Ich war weder nah am Zentrum, noch waren dort viele Leute untergebracht. Ich habe mich in meinem Zimmer wie in einer kleinen Zelle gefühlt, obwohl es der blanke Luxus war. Mir war direkt klar: Hier bleibe ich keine 2 Wochen! 


Nun aber erstmal duschen, essen und schlafen und in den ersten Tag der Schule starten! 

Die Leute in der Schule waren mir auf Anhieb sympathisch. Sehr gemischtes Klientel: sowohl junge Alleinreisende wie ich, als auch Pärchen und schon etwas ältere (Ü35 😉)Personen. Wir wurden in Gruppen eingeteilt und los ging’s. 








Am ersten Tag in der Sprachschulr haben wir alle ein typisch kolumbianisches Gericht bekommen: Fisch, Reis und frittierte Kochbananen.

Der Innenhof der Sprachschule


Ich habe den Intensivkurs gebucht und habe jeden Tag 4h Spanisch wovon eine Stunde nur Kommunikation ist. Schon am ersten Tag konnte ich fühlen, wie meine Hemmschwelle zu reden kontinuierlich abnahm. Perfekt! Spanisch fliegt mir viel mehr zu als Französisch. Wahrscheinlich genau weil ich mit Französisch schon eine lateinische Sprache „beherrsche“ und vieles sehr ähnlich ist. Ich war noch nie so motiviert für eine Sprache und genieße jeden kleinen Fortschritt. 😃📓👍🏼


Am nächsten Morgen habe ich meinen Kram zusammen gepackt und bin noch vor Schulbeginn ins Hostel umgezogen. Timo - der sympathische Deutsche/Wiener aus Minca - war auch da und wir haben uns fürs Mittagessen verabredet. Auf dem Weg zur Sprachschule ruft es von hinten auf einmal „Tina!“. Ich habe mich erst beim 3. Rufen umgedreht weil ich mir dachte, dass mich hier ja keiner kennt und unmöglich ich gemeint sein kann. Aber ich war gemeint! Jana aus Ponderosa war hinter mir und gerade zufällig auf dem Weg in die Apotheke. Ein riesiger Zufall war es nicht, da wir wussten dass wir beide in der Stadt sind und sogar für den selben Tag zum Abendessen abgemacht hatten, aber trotzdem ein kleiner und schöner 😇


Nach der Sprachschule habe ich nochmal mit der Verantwortlichen für die Unterkunft gesprochen und tatsächlich - und zu meiner riesigen Freude - das Geld für die restlichen 2 Wochen, in denen ich ja nun nicht in der Unterkunft schlafen werde, das Geld (in bar!) zurück bekommen. Ich bin mit einem Umschlag mit 1.2 Millionen kolumbianischen Pesos ins Hostel gelaufen und habe den vermutlich einzigen Moment in meinem Leben als Millionärin genossen!  😎💸


Von Links nach Rechts: Jana, Timo und Michael










Am Abend haben Jana, Timo, Michael und ich zusammen Abend gegessen und sind danach noch ein bisschen durch das trubelige, aber nicht zu chaotische, Stadtviertel von Cartagena gelaufen, wie wir wohnen. Es war ein schöner Abschied von Jana und Timo, die beide am nächsten Morgen Kolumbien verlassen haben. 


Die Sprachschule macht mir sehr viel Spaß! 

Ich war zweimal abends mit den Leuten aus der Sprschschule Cocktails trinken - die verfolgen einen hier regelrecht - und am Donnerstag haben wir zu dritt + Sprachlehrerin eine Fahrradtour durch die Stadt gemacht. Da es vorher geregnet hat und wir keine Schutzbleche hatten, sahen wir danach aus wie kleine Schweine. 🐷 


Das Hostel in Cartagena


Mein erstes wirklich gekochtes Hostel Abendessen - Gemüse mit Zwiebeln und Tomaten. simpel aber lecker 😋 

Das Frühstück im Hostel war wirklich phantastisch und vor allem inklusive! Von den noch besseren Pancakes habe ich leider kein Bild gemacht.



Kochstunde in der Sprachschule



Das ist die tolle kolumbianische Frau, die mich in der Residenz empfangen hat und auch in der Sprachschule mit uns gekocht hat. 🩵


Das erste Mal Wäsche waschen 🧼 Ich war so happy als ich meine zwei Säcke mit frischer Wäsche zurück bekommen habe!


Mitte der Woche ist auch Julius ins Hostel nach Cartagena gekommen. Er lag fast eine Woche mit heftigem Fieber flach und hat sich jetzt mit seinen wiedergewonnenen Kräften nach Cartagena geschleppt. Er ist allerdings zwei Nächte später weiter nach Medellin gefahren und wir haben uns vorerst verabschiedet. Es ist nicht ganz ausgeschlossen, dass wir uns in Lima (Hauptstadt von Peru) wiedersehen könnten aber das gemeinsame Reisen ist erstmal vorbei… Ich habe mich gefreut, dass wir uns doch nochmal gesehen haben. 🥰  


Wieder mit Julius 









Am Freitag Mittag nach der Sprachschule war ich total k.o.. In meiner Gruppe ist ein Schweizer (mit dem ich deutsch rede), eine Britin (mit der ich Englisch rede) und die Sprachlehrerin (mit der wir alle zusammen Spanisch reden) und mein Kopf hat nach dieser ersten Woche wirklich gedröhnt. 

Da kommt das verlängerte Wochenende wie gerufen! Am Montag ist hier Feiertag, sodass ich und einige aus der Sprachschule für 2 Nächte auf die nahegelegenen karibischen Rosario Inseln fahren können. Natur und Meer sind genau das was ich nach dieser kopflastigen, sozialen und vor allem heißen Woche brauche! 🐚🏝️👙😇🌴

Kommentare

  1. Hello Tina, mega coole Blog, chli spat entdeckt, chunnt aber sicher no vil 😄😊 gnüss es und vil Spass uf de Insle 😎 liebe Gruess, Ben

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    1. Aww danke für deinen Kommentar! Liebe Grüße zurück 😇

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  2. Soo viel bunt! Strahlt Lebensfreude aus, genau wie der Kochkurs bzw. die „Köchin“, alles sehr sympathisch. Wie schön, dass es mit dem Spanisch vorangeht, und das mit Spass und Freude😊 Viel Energie für die zweite Woche!! Mama

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