Puerto Morelos - endlich Karibik!
Puerto Morelos ist ein kleiner Ort zwischen Playa del Carmen und Cancún, den die Touristen- bzw. Ami-Invasion bisher verschont hat. Es ist nicht so unberührt wie Bacalar aber immerhin noch sehr idyllisch.
Die Fahrt war etwas aufregender als sonst: ich bin ganz normal mit dem Bus von Bacalar nach Playa del Carmen gefahren und von dort mit 2 Collectivos nach Puerto Morelos. Collectivos zu benutzen ist immer aufregend und zur Abwechslung mal eine wirklich mexikanische Erfahrung, denn so kommen auch die Lokals von A nach B. Um die Collectivo Starion zu finden habe ich einen Mexikaner auf Spanisch nach dem Weg gefragt und noch während ich gesprochen habe, habe ich realisiert wie du dumm es war, überhaupt zu fragen, weil ich gar nicht weiß was, rechts, links oder geradeaus heißt, was dann schon noch relevant ist wenn man eine Wegbeschreibung will. Ich hab’s aber auch so gefunden. Das Collectivo wartet bis der letzte Platz belegt ist und glücklicherweise war gerade als ich in Playa del Carmen ankam genau noch ein Platz frei. Los ging’s!
Im Hostel angekommen, bin ich direkt zu einer kleinen Erkundung aufgebrochen und war total begeistert von dem schmalen, gemütlichen Strand, der von Palmen auf der einen Seite und türkis blauem Meer auf der anderen Seite gesäumt wurde. Es war mein erster Blick auf die Karibische See! Seit Puerto Escondido habe ich das Meer nicht mehr gesehen.
Im Hostel habe ich Jessi, meine Mitbewohnerin für 3 Tage, kennengelernt. Sie reist mit Freiwilligeneinsätzen durch die Welt; hat in Californien angefangen und ist nun seit ein paar Wochen in Mexiko unterwegs. Ein Rückflugticket gibt es, wie bei so vielen die ich treffe, nicht. An dem Tag, an dem ich angekommen bin, hat sie gerade einen zwei-wöchigen Job in unserem Hostel bekommen: die Putzfrau ist im Urlsub und sie kann einspringen! Auf diese Art möchte ich in Zukunft auch reisen. Erstens ist es billiger, man lernt einen Ort richtig kennen und kommt viel mehr mit Einheimischen in Kontakt.
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In der Mitte unten ist der Manta |
Jessi und ich haben uns im Supermarkt mit richtigem Brot (mit Kruste!) eingedeckt und zusammen Abend gegessen. In der Hostel Küche habe ich dann auch Nick und Phoebe kennengelernt. Nick ist Amerikaner und hat ebenfalls alle Zelte zu Hause abgebrochen und lässt sich treiben. Phoebe ist seit 5 Jahren Flugbegleiterin und war gefühlt schon überall. Wir haben gequatscht und gegessen und ich habe mich pudelwohl gefühlt.
Die nächsten zwei Tage waren wettermässig unerwartet windig (fast schon stürmisch) und sogar regnerisch. Ich habe dennoch ein paar Stunden am bewölkten Strand verbracht aber alle Schnorcheltouren wurden abgesagt, sodass ich es wieder ruhig angehen lassen habe und die zwei Tage mit viel lesen, Kaffee auf der Dachterasse, Nickerchen am Strand und kleinen Spaziergängen verbracht habe. Es war super entspannend. Am Abend haben wir alle zusammen Uno gespielt und es war sooo schön. Die Zeit und vor allem die Atmosphäre im Hostel in Puerto Morelos war die familiärste die ich je hatte!
Am Nachmittag des zweiten Tags habe ich Camille (aus Belgien) und Nathalie (aus Lausanne in der Schweiz) kennengelernt und wir sind zusammen in den nächst besten und wenige touristischen Ort im Landesinneren gefahren um was zu essen und ihn zu erkunden. Zurück sind wir gelaufen und haben übers Reisen geredet. Ich habe von meinen Plänen, nach Isla Murjeres zu fahren erzählt und Camille hat sich spontan entschieden, mitzukommen. 😊
Am dritten Tag hat sich der Himmel endlich wieder in seiner blauen Pracht präsentiert und ich habe mich gemeinsam mit Phoebe und noch einer aus dem Hostel für eine Schnorcheltour angemeldet. Am Vormittag sind wir in einer größeren Gruppe an den Strand gelaufen, um eine kleine Unterwasser Cenote zu beschnorcheln. Es hat ewig gedauert bis wir sie gefunden haben und wir haben sie auch mehrmals wieder verloren, weil die Strömung uns abgetrieben hat. Ich habe mich durch das ewige Hin und Her Schwimmen und „Cenote Suchen“ total verausgabt und war schon nach unserer kleinen privaten Schnorcheltour komplett k.o. Ich habe mich im Hostel gestärkt und dann ging’s zur zweiten und richtigen Schnorcheltour draußen am Riff. 🪸
Ich liebe es schon immer im Wassrr rumzutollen und zu tauchen, aber ich habe noch nie was besonders krasses unter Wasser gesehen, sodass die Unterwasserwelt am Riff von Puerto Morelos mich total begeistert hat. Die verschiedenen Unterwasserpflanzen waren für mich schon krass, geschweigedenn die ganzen bunten Fische in alle Größen und Farben, die überall herumschwammen. Wir sind eine Runde geschnorchelt und haben sogar eine Meeresschildkröte und einen kleinen Mantarochen gesehen! Ich habe versucht mich nicht zu bewegen und die Schildkröte ist genau unter mir durchgeschwommen. 🤿🐢🐠🦀🐚
Es war auf jeden Fall jeden Cent wert!
Nach dem Schnorcheln bin ich schnell unter die Dusche gesprungen und dann ging es, gemeinsam mit Camille, auch schon ab in den Norden. Die Strecke war zwar nicht lang aber aufwendig! Wir sind zuerst mit dem Collectivo bis zur Autobahn, dann mit dem zweiten Collectivo bis nach Cancun, dann mit dem Uber bis zum Hafen, dann mit der Fähre auf die Insel und dann mit dem Bus bis zum Hostel. Halleluja waren wir fertig als wir ankamen.
Im zweiten Collectivo nach Cancun hat ein Mann schräg hinter mir gesehen, wie ich auf Google Maps checke wo wir sind und hat gefragt, wo ich ihn will. Es stellte sich heraus, dass das Collectivo kurz davor war, in die falsche Richtung abzubiegen und wir genau dort aussteigen mussten, wo wir gerade standen, was wir ohne die Hilfe des Mannes niemals gewusst hätten. Im letzten Moment sind wir aus dem Auto gehechtet und haben und dann den Uber zum Hafen geholt. So nett!
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Mit Camille auf der ⛴️ |
Auf der Insel angekommen hatten wir beim Betreten des Hostels erstmal die Kinnlade unten! Es war der absolute Hammer! Riesig und wir in einen kleinen Dschungel eingebettet liegt es direkt am Strand und der Restaurant Bereich ist zwischen den Palmen. 🌴 Unser Preisurteil hat sich schlagartig von „omg ist das teuer“ zu „omg ist das billig“ gewandelt, da man so einen Resort sonst niemals für 25€ pro Nacht bekommen würde. Für mexikanische Verhältnisse ist es zwar teuer für ein Hostel aber Isla Mujeres ist durch die Lage direkt gegenüber von Cancun jetzt auch nicht das billigste Fleckchen.
Die Preise im Restaurant sind allerdings wie in Deutschland (fast schon Schweiz) und so haben wir uns jeder nur eine Beilage bestellt und dann den restlichen Abend bei einem Gratis Drink auf dem Hostel-eigenen Steg verquatscht.
Dadurch dass ich auf meiner Reise bisher fast nur Deutsche kennengelernt habe, ist es für mich gar nicht so easy die ganze Zeit englisch zu reden. Ich kann’s, aber es kostet mich abartig viel Energie. Das liegt aber vermutlich auch noch daran, dass ich immer noch nicht ganz gesund bin. Ich brauche morgens mehrere Stunden um in die Gänge zu kommen und bin im allgemeinen irgendwie schwach…. Mal sehen wann das weg ist…
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