Marrakesh - die rote Stadt

Mein letzter Eintrag liegt nun schon einige Tage und viele Erlebnisse zurück. Ich mach wie immer da weiter wo ich aufgehört habe…

Fes - Marrakesh

Von Fes ging es nun endlich in die Touristenhauptstadt Marokkos: Marrakesh. Nach einer langen Busfahrt sind wir in der roten Stadt angekommen. Vom Boden, über die Häuser bis zu den überall wehenden Fahnen der marrokanischen Flagge ist hier wirklich alles in rötliche Farben getaucht. 










Wir haben nach dem Ankommen erstmal unseren ersten Pool eingeweiht und den restlichen Nachmittag mit einer minimalen Erkundungstour und ansonsten entspannt am Pool verbracht. 

Am Abend hat uns Hassan (Guide) in die Medina von Marrkesh beziehungsweise auf den Marktplatz Djemaa El Fna geführt. Der Platz hat vor Musik, Tanzenden Menschen und Touristen regelrecht vibriert. Es war das blühende Leben. Um die Schlangen am Boden habe ich natürlich einen riesigen Bogen gemacht. 

Wir sind auf eine der am Platz gelegenen Dachterrassen für einen kleinen Drink eingekehrt und konnten von dort den lebhaften Platz von oben bestaunen. Es war ein einmaliger Anblick. 

Dies war unser letzter Abend in der Gruppe, wie wir gestartet sind. 5 Leute aus der Gruppe haben uns am nächsten Tag verlassen und wir haben ein letztes Mal zusammen gegessen. Obwohl wir nicht mal eine ganze Woche gemeinsam verbracht haben, hat es mich ganz schön traurig gemacht, die ersten wieder verabschieden zu müssen. Vor allem weil es ein Verabschieden auf Ungewiss ist - vielleicht (und meistens leider sogar höchstwahrscheinlich) sehen wir uns nie wieder. Das ist der Deal, den man beim reisen eingeht: Neue tolle Leute kennenlernen und sich wieder trennen, gehört zusammen. 

Am nächsten Tag sind wir die Medina von Marrakesh erkunden gegangen. Es wurde von Minute zu Minute heißer und gegen Mittag haben wir uns auf eine Dachterasse für eine kleine Pause geflüchtet. Zum Glpck sind die Gassen in Marrakesh - wie auch in Fes - mit lichtdurchlässigen „Dächern“ überdacht. Dadurch kann man es beim herum schlendern gut aushalten. Die Wände strahlen von den Faeben der Tücher, Kleider, Gemälde und Schuhe und überall sind Gewürze, Datteln, Nüsse und andere Leckereien aufgetürmt. Man darf nirgendwo zu lange stehen bleiben, sonst eilt gleich ein übereifriger Verkäufer herbei und man kann sich schwer aus der Affäre ziehen. 

Als uns die Mittagshitze zu viel wurde - mittlerweile schon wieder 45 Grad - sind wir zurück ins Hotel gefahren und haben den restlichen Nachmittag nicht mehr viel gemacht. Am Abend kam dann der neue Gruppenzuwachs an: 3 Männer und eine Frau aus Deutschland und ein Geschwisterpaar aus England. Nun war ich nicht mehr die einzige Deutsche 😉


Blick aus dem Bus

Allerdings ist statt der erwarteten Freude über die dazugestossenen Landsleute eher eine Angst über mich gekommen, die Gruppe könnte sich nun in die Englisch- und die Deutschsprachigen aufteilen. Gerade dass wir aber immer als rosiger Gruppe zusammen waren und immer miteinander geredet haben, fande ich aber so toll. Interessant war auch, dass, obwohl ich natürlich mit den dazugekommenen Deutschen die Sprache gemeinsam habe, ich mich aber erstmal trotzdem viel Vertrauter und geborgener in der schon bestehenden Gruppe gefühlt habe. Sie sind mir alle schon so vertraut und auch eine gemeinsame Sprache kann das nicht so schnell aufwiegen. 

Marrakesh - Todra Gorge

Am nächsten Tag ging es wieder für einige Stunden in den Bus. Erst haben wir das Atlas Gebiege überquert und dann ging es durch stetig wechselnde Landschaften und rote Erde immer weiter Richtung Südosten.







Nach einer gefühlt ewig langen Fahrt sind wir plötzlich in einer landschaftlichen Mischung aus Mars, Grand Canyon, Oase und Palmenwald ausgestiegen. Die Aussicht war unglaublich. Sowas habe ich noch nie gesehen. Die Palmen haben sich wie ein grüner Fluss durch die rote, endlose Landschaft geschlängelt und eine grüne Schneise gebildet. 

Wir haben eine kleine Wanderung zur Todra Schlucht gemacht und Hassan hat uns noch einiges zum Leben der Locals in diesem Gebiet erzählt. 



Die Schlucht selber war total überlaufen und ich war auch so müde dass ich froh war als wir endlich am Hotel ankamen. Das hatte zu meiner großen Freude wieder einen Pool und wir haben uns natürlich direkt in die „Fluten“ gestürzt. 






Zum Essen gab es mal wieder Tajine. Aber wir immer war es sehr lecker😃😊

Ab diesem Abend hat mich das erste Mal die Erschöpfung gepackt. Von nun an werden wir für die nächste Woche immer nur noch eine Nacht an einem Ort verbringen und das ist für mich persönlich viel anstrengender als zwei. Die vielen Eindrücke, das Soziale und aber vor allem die emotionale Verwirrung seitdem die Gruppe gewechselt hat, haben mich an diesem Abend irgendwie mitgenommen. Ich war total hin und her gerissen zwischen „oh nein die anderen sind weg und wir sind nicht mehr die selbe Gruppe wie vorher“ und „cool jetzt sind Deutsche da und mal sehen wie sich diese Gruppe in ihrer Dynamik entwickelt“.

Wie immer lohnt es sich nicht, krampfhaft an irgendetwas festhalten zu wollen und ich sollte die Dinge wieder einfach nehmen wie sie kommen. Aber das fällt mir eben auch oft sehr schwer. 


Unsere nächste Station ist mein persönliches Highlight der Reise: die Sahara. 🐪🏜️🌵


Als kleine Orientierung, wie die Route aussieht:



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