Auf dem Kamel durch die Sahara
Todra Gorge - Sahara
Das Reisetempo hat sich seit Marrakesh auf eine Nacht pro Ort beschleunigt und so ging es am nächsten Morgen direkt weiter in Richtung Wüste. Es war eine der landschaftlich aufregendsten Fahrten bisher. Man konnte zuschauen, wie die Landschaft immer karger und trockener und flacher wurde und der lehmige Boden allmählich vom Sand abgelöst wurde.
Und dann, ganz klein am Horizont, konnte man die ersten Sanddünen entdecken.
Unser Dünen Hotel war die Definition einer Oase „Mitten im nirgendwo“. Wir haben uns sofort in den Pool fallen lassen und den restlichen Nachmittag dort verbracht. Es war paradiesisch schön und wir hätten alle unglaublich gerne noch einen Relax-Tag dort verbracht.
Am Abend stand dann mein persönliches Highlight der Tour an: der Kamelritt bei Sonnenuntergang durch die Sahara.
Einige der Kamele (eigentlich sind es Dromedare, weil sie nur einen Höcker haben, aber alle sagen immer Kamele also werde ich es jetzt auch sagen) waren nicht so begeistert davon, und Touristen durch die Wüste zu tragen und haben bisschen rumgebockt. Meins war aber ganz lieb ind nach einem starken Schwanker nach vorn, saß ich auch schon oben.
Wir sind durch die friedliche Stille der Dünen geritten und haben die goldene Landschaft in uns aufgesaugt. Es war phantastisch. Nach 20min sind wir abgestiegen und auf eine höhere Düne geklettert, von wo aus wir den Sonnenuntergang beobachtet haben. Dann sind wir die steile Düne hinunter gerannt und mussten ganz schön aufpassen, nicht das Gleichgewicht zu verlieren und vorn über in den Sand zu fallen. Das wollte ich schon immer mal machen!
Die Kamele haben und zurück zu unserem Hotel getragen, wo ein leckeres Abendessen und eine anschließende marrokanische Trommelshow am Lagerfeuer auf uns wartete. Nach ein paar Minuten hat uns einer der Trommler zum Tanzen aufgefordert und wir sind im Kreis, und an den Händen haltend um das Lagerfeuer getänzelt. Es war wirklich so schön wie im Film.
Als die Trommler gefragt haben, wer mal probieren möchte, hab ich mich sofort hinter die Trommel gepflanzt und bin bis die ersten ins Bett gegangen sind nicht mehr aufgestanden. Mir hat es super viel Spaß gemacht und ich musste mich so sehr auf den Rhythmus konzentrieren, dass ich regelrecht darin versunken bin.
Als die Sterne über uns schon hell leuchteten und nur noch wenige wach waren, lagen wir auf dem Rücken mit Blick ins große weite Nichts über uns im warmen Sand und haben auf Sternschnuppen gewartet. Es war ein unglaublich friedvoller, tief verbundener und einfach schöner Moment.
Generell kann ich gar nicht in Worte fassen, wie sehr mir die ganze Gruppe - insbesondere natürlich alle, die von Anfang an dabei sind - ans Herz gewachsen sind. Ich fühle mich so unglaublich wohl mit allen und ich musste den Gedanken, dass wir uns bald alle wieder voneinander trennen müssen, immer wegdrängen, da mir sonst die Tränen kamen. Wir sind wie eine kleine Familie für 17 Tage…
Sahara - Ait Ben Haddou
Am nächsten Morgen wurden wir statt von Kamelen von Landrovern abgeholt und sind durch die Wüste gecruist. Wir haben auf einer Kamelfarm halt gemacht und dann bei einer Nomadenfamilie mitten im Nichts Tee getrunken. Es ist für mich unvorstellbar, so zu leben. Die Familie hat ihre circa 8 Zelte mitten auf einer riesigen Steinwüstenebe aufgestellt. Weit und breit kein Baum, kein Schatten, kein Wasser. Und dort leben sie nun schon seit 2 Jahren. Wie verschieden doch 2 Leben sein können…
Nach dem Tee bei den Nomaden ging’s zu einer afrikanischen Trommelshow, wo wir alle mal wieder das Tanzbein geschwungen haben.
Zurück im Hotel sind wir in unseren guten alten Bus umgestiegen und zurück in Richtung Berge aufgebrochen…
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