Ruhetag und Fahrt nach Schweden 🇸🇪

Ruhetag - 10.07.

An meinem Ruhetag habe ich natürlich erstmal ausgeschlafen. 

Nacheinander sind alle langsam wach geworden und alle bis auf Louis und mich haben sich ans zusammen packen gemacht und sich auf die Weiterfahrt vorbereitet. Nun Richtung Süden!



Ich habe noch ein letztes Mal mit Eva und Alex gefrühstückt und es war schon irgendwie komisch, zu wissen, dass wir das vielleicht nie wieder tun werden. Aber so darf man glaube ich nicht denken. Es ist toll, dass wir überhaupt so lange zusammen gefahren sind und uns so gut verstanden haben und das alleine ist wichtig. Dass sich die Wege früher oder später wieder trennen, ist beim Reisen (und im Leben generell eigentlich auch) ganz normal und man würde ja nie auf die Begegnung verzichten wollen um den Abschied nicht in Kauf nehmen zu müssen….


Wir haben alle noch ein Bild zusammen gemacht und dann haben sich die beiden auf ihre Räder geschwungen und sind weitergefahren.


Ich habe mir sofort meine Strandsachen geschnappt und habe mich hinter den Zeltplatz ans Meer in den Sand gelegt. Ohne Wind und ganz entspannt! 




Als ich später mal meine Füße erfrischen wollte (fürs Baden war es mir zu kalt) habe ich 2m neben mir ein kleines Robbenbaby gesehen. Es sah eigentlich tot aus aber als ich genauer hingeschaut habe, hat es noch geatmet und sich dann sogar bewegt und die Augen aufgemacht. 

Ich habe eine Frau gefragt, ob wir was machen sollen und sie hat bei einer Schutzorganisation angerufen. Die haben gesagt wir sollen einen Kreis um die Robbe zeichnen um zu schauen ob sie sich bewegt, aber als ich 2h später nochmal gucken gegangen bin, war sie schon wieder weg. Sie war glaube einfach nur am chillen in der Sonne. 😊







Kleiner Vorrat 


Eine neue riesige Gaskartusche für mich

Der Tag war ruhig und entspannt. So wie er sein sollte.


Louis und ich haben geplant, am nächsten Tag früh aufzustehen und die Fähre 12:15 Uhr ab Frederickshaven zu nehmen. Bis dorthin waren es noch rund 45km. 



Fahrt nach Schweden - 11.07.

Punkt 7:30 Uhr sind wir wieder voll bepackt vom Zeltplatz gerollt und haben die ersten Meter Richtung Süden angetreten. 


Die ersten 30km sind so schnell vorbei gegangen wie noch nie. Das lag aber vor allem auch daran dass es zum ersten Mal windstill war (!) und Louis mit beim Fahren von seinen Reisen, die er alle schon mit und ohne Fahrrad erlebt hat, erzählt hat. Mega interessant und inspirierend. 😇


Circa 2.5h später waren wir schon in Frederickshaven. Als wir das Ticket hatten und am Wartebereich standen, haben wir einen Typ vom Zeltplatz wieder getroffen (Frank), der mir am Tag vorher noch Kettenöl ausgeliehen hat. Er wollte eigentlich die Ostküste runter fahren aber hat sich, als ich ihm von meinen Schweden-Plänen erzählt habe, spontan umentschieden. Nun waren wir zu dritt!



Erfindung des Jahrhunderts: Die alte Plastikschale von einer Käsepackung ist mein neuer Teller! 


In den Flaschenhalter passt von der Höhe her eh keine Flasche. Also kommt da jetzt die Erdnussbutter hinein! 


Dann ging es endlich auf die Fähre. Es war  irgendwie lustig mit dem Fahrrad in so ein riesiges Schiff reinzurollen. 


Auf Deck haben wir uns erstmal ein Mittagessen vom Buffet gegönnt, so Salat und Getränke kostenlos waren. Mega cool!!!

Die Fähre hat abgelegt und wenig später konnten wir Dänemark nur noch als kleinen Streifen am Horizont erkennen. 

Die Temperaturen waren erstaunlich mild. Man konnte selbst an Deck im T-Shirt stehen, was an der Nordsee nicht mal hinter der Düne möglich war. 




Mit Louis auf der Fähre





Nach 3h konnte ich die ersten Schereninseln erkennen und es war eine landschaftlich sehr schöne Einfahrt in den Hafen von Göteburg. 

Dort angekommen, haben wir direkt einen Campingplatz angesteuert, der laut Google Maps 2.7km vom Stadtzentrum entfernt (also mitten in der Stadt) sein sollte. Als wir dort waren, stellte sich jedoch heraus, dass es kein Campingplatz, sondern die Verwaltung aller Schwedischen Campingplätze ist und dementsprechend nur ein Büro. 

Wir haben unsere Pläne geändert und uns entschlossen zu einem 15km entfernten Zeltplatz zu fahren und Göteburg gleich wieder zu verlassen.


Ursprünglich wollte ich ja 2/3 Tage in einem Hostel in Göteburg bleiben und die Stadt andchauen, aber unsere kurze Fahrt durch die Innenstadt hat mich massiv überfordert, sodass mir alles zu viel war, der Kopf gedröhnt hat und ich sofort wieder raus wollte. Das was wir gesehen haben, war zwar echt schön und mein erster Eindruck von Göteburg war sehr gut, aber ich war einfach nicht bereit für eine große Stadt. Ich war 2 Wochen in der Natur und die größte „Stadt“ war so groß wie Rottluff in Chemnitz oder der Hirzel in Zürich. Es war mir einfach zu viel. Ich komme aber auf jeden Fall nochmal wieder!


Wir sind schnell raus aus der Stadt und die Agglomeration von Göteburg hat mir echt gut gefallen. Die Häuser sehen ganz anders aus - bisschen wie in den USA - und es ist alles so gepflegt und schön. 

Mein Erster Eindruck von Schweden: I like it! 😍😌🇸🇪





Was ich allerdings weniger mag, sind die Preise der Campingplätze hier: 33€ für eine Nacht und eine Person! So viel kostet ein teures Hostel. Daher werde ich in den nächsten Tagen wieder in Sheltern übernachten, die gibt es hier nämlich auch. Das heißt: Akkus aufladen, Sachen waschen und Wasser auffüllen. 😊

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