Neapel - Pizzahauptstadt und Badeidylle
Ich habe den lauten Grossstadttrubel verlassen und habe mich wieder in die Idylle des Zeltplatzes geflüchtet. Die Zeit in Neapel war wieder sehr besonders und sehr schön und ich bin froh dass ich nochmal hingefahren bin.
Neapel - 29.07.2021
An meinem ersten Tag in Neapel war früh morgens im Hostel erstmal das Wasser alle und ich konnte mich erst später am Meer waschen.
Daniel und ich sind gegen 12:00 mit eine knacke-vollen S-Bahn nach Sorrento gefahren. Eine schöne, kleine Stadt am Rücken der Amalfiküste. Die Fahrt dahin war allerdings der Horror - es war heiss, stickig, laut, hat nach Schweiß gerochen undue war nach einer halben Stunde so übel und schwindelig, dass ich mich hinhocken musste.
In Sorrento angekommen, sind wir in demselben Restaurant, in dem ich mir letztes Jahr nach meinem Taxi-Fiasko eine Pizza geholt habe, etwas kleines essen gegangen. Meine Sparsamkeit hat gelitten aber ich weiß ja nicht, wie oft ich auf meiner Reise noch jemanden finde, mit dem ich essen gehen kann.
Danach sind wir mit dem Bus zu einer super schönen Bilderbuch- Bucht gefahren. Dort haben wir uns erstmal erfrischt und bis die Sonne nicht mehr so knallte entspannt. Man konnte sogar von. ca. 3m hohen Felsen und Wasser springen, wozu ich natürlich nicht Nein sage.
Gegen Abend sind wir wieder nach Sorrento gefahren und haben uns durch die Gassen treiben lassen.
Es war super idyllisch und ein unglaublicher Gegensatz zu Neapel. Ich war dieses Mal genauso von der Lautstärke, dem Geruch, der Hektik und vor allem der „Mach dich aus dem Weg oder ich fahr dich um“-Fahrweise der Italiener geschockt (im neutralen Sinn) wie letztes Jahr. Neapel ist wirklich eine Welt für sich. Aber das Essen ist allein schon wert hin zu fahren. Ich habe mich dieses Mal nicht zurück gehalten und jedes Gebäck gekauft, was lecker aussah und ich habe nicht ansatzweise alles probiert. Von der Pizza ganz zu schweigen (ich habe dieses Mal gar keine gegessen).
Am Abend sind wir nochmal in das selbe Restaurant wie am Mittag gegangen und haben sehr sehr lecker und preiswert gegessen. Dann ging’s mit der S-Bahn- dieses Mal sogar mit Sitzplatz - zurück nach Neapel.
In meinem Hostel angekommen, haben meine 3 Zimmermitbewohner schon wartend dagesessen und mir erklärt dass die Dusche besetzt ist.
Da ich natürlich auch gehofft hatte, mich sofort unter das kalte Wasser zu stellen, warteten wir alle zusammen. Es war Glück im Unglück denn durch das lange Warten - 1.5h bis alle dran waren - hatten wir Zeit und haben uns alle unterhalten. Es waren zwei Mädchen aus Portugal und eine aus Polen. Sie hatte sogar noch kleine Gebäckteile, die wir uns dann alle geteilt haben. Wir haben über Neapel, das Reisen und das Hostel geredet, was nicht nur ich etwas bescheiden fande.
Am Morgeb habe ich nämlich nach Laken und Handtuch gefragt, wovon ich nur das Laken bekommen habe und als ich am Abend wieder kam, hat der Besitzer es mir schon wieder weg genommen. Also musst ich mit großer Handtuch als Decke schlafen. Glücklicherweise brauchte ich das eh nicht.
Irgendwann waren wir dann alle geduscht und lagen in unseren Betten.
Neapel - 27.07.2021
Am nächsten Tag bin ich früh aus meinem Hostel ausgecheckt und in Daniels Hostel umgezogen, in dem ich noch eine dritte Nacht gebucht hatte. Das war der krasse Gegensatz zu meinem und eines der besten Hostels, die ich je hatte. Sogar mit Garten in einem Innenhof, wo es erstaunlich ruhig war.
Wir sind dann zusammen mit der U-Bahn in einen nahegelegenen Hafen gefahren und von dort mit einer Fähre zur Insel Procida. Zu unserem großen Glück ist die Fähre viel eher gekommen als wir dachten, sodass wir nicht warten mussten und hat auch nur die Hälfte gekostet.
Auf Procida haben wir zu Fuß die kleine Insel umrundet und uns dann im Meer erfrischt. Die vielen Pastell-bunten Häuser und die engen Straßen haben die Insel sehr idyllisch gemacht.
Wir haben uns Zeit gelassen und sind gegen 18:00 wieder mit der Fähre zurück gefahren, da wir nochmal in Neapel essen wollten.
Im Hostel habe ich die Gelegenheit genutzt und meine bisherige Wäsche gewaschen, da ich ja nicht weiß, wann ich das nächste Mal die Gelegenheit habe und ja jetzt auch erstmal auf Campingplätzen bin.
Wir sind dann wieder bei dem super guten Spaghetti-Restaurant gelandet und haben es uns richtig schmecken lassen.
Daniel hatte sich danach noch mit zwei Holländern, die er in Florenz kennengelernt hat verabredet und da er vorher schon so viel von ihnen erzählt hat, war ich neugierig und bin mitgekommen.
Daniel hatte Recht! Die beiden sind die puren Unterhalter und es war lustig ihnen zu zuhören. Sie sind dann in die nächste Bae weitergezogen und ich habe mich ausgeklinkt und bin zurück ins Hostel gegangen. Daniel hat mich noch begleitet, da Neapel nachts ja nicht ungefährlich ist.
Diamante - 28.07.2021
Am nächsten Tag mussten wir dann Abschied von Neapel und auch voneinander nehmen. Ich habe die gesamte Zeit in Neapel und einen Tag in Pisa mit Daniel verbracht und ich fand die Vorstellung nun wieder alleine zu reisen schon etwas komisch.
Wir haben unsere Rucksäcke gepackt und haben im Garten noch etwas geredet bis wir los zum Bahnhof mussten.
Ein letztes Mal sind wir durch das Getrubel der Neapolitanischen Gassen gelaufen und dann in die Tunnel der U-Bahn abgetaucht.
Am Bahnhof hieß es dann Abschied nehmen. Daniel ist nach Bologna in den Norden gefahren und ich weiter Richtung Süden. Es waren sehr schöne gemeinsame Tage mit Daniel und ich werde ihn sicher mal in München besuchen.
Nach 3h Zugfahrt war ich in Scalea. Dort wollte ich eigentlich aussteigen, aber es sah vom Zug aus so ungemütlich aus, dass ich einfach sitzen geblieben und bis zur nächsten Station - Diamante -gefahren bin.
Als ich dort ausgestiegen bin ist mir erstmal eine heisse, stickige Wand entgegen geschlagen. Es war so heiss, dass ich mir wie in der Wüste vorkam. Ich musste noch 2.5 km zum Campingplatz laufen und habe getrieft als ich dort ankam und mein Zelt aufgebaut hatte.
Ich habe mich sofort in die Fluten gestürzt, die wieder nur 200m vom Zelt entfernt sind.
Ich habe mir später ein schönes Abendessen gekauft und dann Bekanntschaft mit einem „Bikepacker“, also jemandem, der seinen ganzen Kram an Fahrrad hat und lange Strecken fährt, gemacht. Marco ist von Bergamo bis in den Zipfel von Kalabrien gefahren und ist schon wieder auf dem Rückweg nach Norden. Wir haben zusammen am Strand gesessen und gequatscht und es war sehr interessant.
Ich weiß noch nicht wie lange ich hier bleibe aber ich habe gesehen, dass es eine Rafting Exkursion gibt und ich möchte auf jeden Fall mal erfragen ob ich das von hier aus mitmachen kann.
Ich melde mich dann wieder wenn ich weiterfahre. Bis dahin!
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