Ciao Toskana, Salve Neapel!


Ich bin gestern vom schönen Castiglione abgereist und sitze jetzt auf meinem Hostelbett mitten im Zentrum von Neapel. Von Autolärm, Hupen, Hundebellen, über italienisches Geschrei und Strassenbaugeräten ist alles zu hören. Aber genau das macht ja irgendwie auch den Charm einer Großstadt aus. 



23.07.2021 - Castiglione 

Meinen ersten Tag in Castiglione habe ich ganz ruhig angehen lassen. Ich habe ausgeschlafen, leckere Croissants gefrühstückt, telefoniert und gelesen. Gegen Mittag bin ich vor zum Strand gelaufen und habe dort ein paar Stunden in der Sonne gebruzelt. Als es mir dann doch zu heiss wurde, bin ich zurück zum Zelt und habe dort ein bisschen Siesta gemacht und im Schatten gedöst. 


Als die Sonne nicht mehr im Zenit stand, bin ich wieder vor zum Strand gewackelt und habe mich nochmal schön im Wasser getummelt und gelesen. 


Gegen Abend habe ich mich schick gemacht und bin am Strand entlang in die Altstadt von Castiglione della Pesceira gelaufen. Die kleine Stadt ist an einem Hügel gebaut und wird ganz oben von einer Burg gekrönt. Sie hat ein sehr schönes Flair und die Aussicht von ganz oben ist super. 


Ich habe mich entschlossen, den Start meiner diesjährigen Reise zu feiern und mir ein Essen im Restaurant zu gönnen. Eigentlich wollte ich gerne Pasta essen, aber da es überall nur Fleisch- oder Fischgerichte gab, habe ich mich dann doch - ganz standardmäßig - für Pizza entschieden. 


Ich habe an einer sehr touristischen Straße gesessen und beim People Watch fast die Pizza vor mir vergessen. 


Nach dem Essen bin ich noch ein wenig herumgelaufen, habe eine Promenade noch weiter am Strand entlang nach Norden entdeckt und bin dann erst als es schon dunkel war zurück zum Zeltplatz gelaufen. 

Es war ein sehr schönes Gefühl bei Mondschein am Strand entlang zu laufen und die Wellen rauschen zu hören. 


24.07.2021 Castiglione

An meinem zweiten Tag bin ich auch wieder zwischen Zelt und Strand gependelt und habe gelesen, gedöst und in mein Reisetagebuch geschrieben. Ich habe es letztes Jahr auf meiner Reise angefangen und es ist bald voll. 


Das Essen empfinde ich dieses Jahr als komplizierter als letztes. Ich habe so oft Lust auf Marmelade, ein Nutellabrot oder einen Käse aber alles kann man nicht aufessen und die Reste kann ich nicht kühl aufbewahren und müsste sie früher oder später wegschmeißen. Zu meiner großen Freude habe ich gestern in Neapel einen Viererpack an kleinen Marmeladendöschen gefunden und kann jetzt auch mal ein süßes Frühstück machen! 🥖


Am Abend vom zweiten Tag in Castiglione bin ich nochmal in die Altstadt gelaufen und habe am Hafen gepicknickt. 





25.07.2021 Neapel

Gestern musste ich 6:00 aufstehen und still und heimlich mein Zelt abbauen, da der Bus nach Grosseto - einem Kaff im Landesinneren, wo mein Zug abgefahren ist - nur zwei Mal am Tag kam. In Grosseto angekommen hatte ich noch 1.5h Aufenthalt bis mein Zug nach Rom fuhr. Ich habe die Zeit mit Telefonieren überbrückt und im Zug Podcasts und Musik gehört. Nach 2.5h Fahrt nach Rom und weiteren 3h von Rom nach Neapel war ich dann endlich wieder in der Pizzahauptstadt. 

Der Kontrast zu meinen Tagen auf dem Zeltplatz hätte größer nicht sein können. Mir erscheint der Zeltplatz jetzt wie eine Wellness-Oase. 😁


Ich habe ins Hostel eingecheckt, von dem ich hygienetechnisch erstmal sehe enttäuscht war, was sich später aber als ganz ok entpuppt hat und bin erstmal mental angekommen. 

Später hat mich Daniel (aus Pisa) vor meinem Hostel abgeholt und wir haben zusammen Neapel erkundet. Ich wollte unbedingt auf die Burg auf dem Hügel über Neapel und die Aussicht genießen. Daniel war von dem Anstieg nach oben erstmal wenig begeistert, hat sich dann aber über den Ausblick gefreut. 







Am Abend wurden wir dafür sogar noch mit den besten Spaghetti der Welt belohnt. Wir hatten beide Lust auf Nudeln und nachdem wir gefühlte 30 Menüs studiert hatten, haben wir uns in einem Spaghettirestaurant niedergelassen, wo man nur eine große Portion auf einem Riesengebirge Teller pro Tisch bekommen kann. Wir haben ein Gericht mit Tomaten, Aubergine und leckerem, kräftigem Käse genommen und es war unglaublich lecker. Und wurde nur eine Gabel zum Essen gebracht, daher war es optisch vermutlich nicht sehr schön anzusehen aber es hat so gut geschmeckt, dass uns das total egal war. 

Das Essen in Neapel ist so gut und vielfältig, dass es einen einmonatigen Aufenthalt erfordern würde. Überall liegen die leckersten Süssgebäcke und kleinen Leckerein. Ich könnte nur noch essen. Natürlich habe ich mir sofort nach meiner Ankunft ein Sfogliatelle gegönnt - die kleinen Blätterteigtaschen mit Cremefüllung, die ich so liebe.



Nach dem Essen sind wir zurück zum Hostel geschlendert. Heute wollen wir gemeinsam nach Sorrento fahren und die Stadt und eine nahegelegene Badebucht erkunden. 


Ich melde mich wieder, wenn ich von Neapel weiterfahre! 

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