Neapel - Ausritt zum Vesuv

Heute habe ich den Rekord im Ausschlafen aufgestellt - 10:30!!!Ich habe geschlafen wie ein Stein und bin erst halb 12 aus der Tür getreten. Für heute Abend hatte ich etwas ganz Besonderes geplant...

Kleiner Spoiler von meinem Erlebnis heute...

Beim Zähneputzen habe ich Erika aus Argentinien kennengelernt, die Familie an der Amalfiküste hat und mir ein paar Tipps gegeben hat, wo es am schönsten ist. Sie ist heute weitergereist und wir sind ein Stück zusammen in Richtung Bahnhof gelaufen. 


Mein erstes und letztes Foto von den Gassen in Neapel - die Atmosphäre kommt im Foto leider gar nicht rüber... Man muss es einfach selbst erleben!


Als sich unsere Wege getrennt haben, bin ich in die richtige Innenstadt von Neapel eingetaucht. Der Weg vom Hostel in die Gassen von Neapel war allerdings nicht gerade schön. In der Lautstärke, den Abgasen und der Anzahl der Autos steht Neapel New York in nichts nach. Leider liegt auch nicht nur dort, wo ich gestern zum Hostel gelaufen bin viel Müll, sondern die Stadt ist generell nicht gerade sauber. Aber das ist ja eigentlich bekannt und wenn ich ehrlich bin, macht das auch ein bisschen den Charm von Neapel aus. 


Mein Frühstück: der grösste Donut der Welt!

Als ich dann durch die engen Gassen, wo alle 100m Pizza verkauft wird, gelaufen bin, habe ich mich mit Neapel angefreundet. Es ist total anders, als die anderen Städte - gerade weil es eben nicht so ordentlich und perfekt aussieht, wie sonst. Überall sind Stände aufgebaut. Es wimmelt nur so von Menschen und man läuft permanent an tollem Gebäck, Pizza oder weniger gut riechendem Fisch vorbei.  Ich fande es sehr beeindruckend. 


Das Ziel meiner Route war ein Lugomare (einer von vielen Uferabschnitten in Neapel). Auf dem Weg dorthin habe ich mir eine Pizza a portafoglio geholt. Das ist eine Pizza, die wie ein Crêpe zwei mal gefaltet und dann in eine trichterartige Pappe gesteckt wird. Die Pizza war sehr lecker, aber mir ist die Standard-Art, Pizza zu essen doch etwas lieber. 


Am Lugomare habe ich 20min geschlafen und bin dann am Hafen entlang 45min zum Bahnhof gelaufen, da ich für heute Abend einen Ausritt am Fuß des Vesuvs gebucht habe und die Tour von Pompeji aus startet. Ich bin also zum Bahnhof gelaufen und mit dem Zug 40min nach Pompeji gefahren, wo ich den Veranstalter Giovanni getroffen habe. Wir haben noch auf ein englisches Pärchen gewartet, die auch beim Ausritt dabei waren und sind dann zur Pferde-Ranch gefahren. 



Als wir dort angekommen sind, hat es angefangen richtig sehr zu regnen. Der Himmel sah die ganze Zeit schon schlecht aus und es hat immer mal ein paar Tropfen genieselt aber ich hatte die ganze Zeit noch Hoffnung, dass das Wetter durchhält. Giovanni hat gesagt, dass wenn es so bleibt, wir die Tour nicht machen können und er uns zurück zum Bahnhof fährt und das Geld zurück erstattet. Wir haben also gewartet, einen Kaffe getrunken und gebetet, dass es aufhört, zu regnen. 


Das hat es zu unserem großen Glück auch! Giovanni hat uns rumgeführt, die Pferde vorgestellt und mich dann, weil ich so begeistert war, zu seiner Gehilfin beim Pferde satteln gemacht. 


Wir sind zu unserem Ausritt durch die Weinberge am Fuße des Vesuvs aufgebrochen. Zu unserem großen Glück hat sich der Himmel so weit aufgeheitert, dass die Sonne die Landschaft in eine schöne, warme Atmosphäre gehüllt hat und wir einen wunderbaren Panoramaritt genießen konnten. 

Nach der Hälfte der Tour hat mein Pferd (Chackhim) so viel Vorfreude auf seinen Stall bekommen (hat zumindest Giovanni gesagt), dass es permanent seinen Kopf hoch und runter geschmissen hat. Es war ganz schön anstrengend, es daran zu hindern, zur Ranch zu galoppieren. 

Der Vesuv vom Pferderücken aus
und von der Ranch aus...


Als wir zurück gekommen sind, hat Giovanni uns/ mir angeboten, auf dem Platz noch ein bisschen zu galoppieren, was wir wegen dem vom Regen aufgeweichten Boden beim Ausritt nicht machen konnten. Das Angebot habe ich natürlich liebendgern angenommen. 

Ich bin ein paar Runden getrabt und dann galoppiert. Allerdings war der Stattel ein Westernsattel, was ein großer Unterschied zu dem englischen ist, den ich gewöhnt bin. Ich bin ein paar Runden galoppiert und Giovanni hat mir Tipps gegeben, wie ich mich im Sattel bewegen soll. 


Nachdem ich und das Pferd schweißgebadet waren, habe ich es abgesattelt und bin auf die Terasse gekommen, wo das Pärchen schon am gedeckten Tisch saß. Wir wurden mit einem typisch italienischen Abendessen mit Wein bewirtet. Sehr sehr lecker! 



Wir saßen noch eine Weile auf der Terasse und haben die kleinen Kätzchen gestreichelt, die sich neben uns rumgetrieben und nach Essen gebettelt haben. Sie waren unglaublich süß!


Der Blick von der Terrasse auf Pompeji bei Nacht


Giovannis Freund hat und dann gehen 21:00 Uhr zurück nach Neapel gefahren - das war eigentlich nicht im Preis inbegriffen. 


Der Tag heute war eine Flut an verschiedensten Eindrücken. Neapel ist ein Erlebnis an sich und ich habe mich riesig gefreut, heute etwas zu unternehmen und nach 6 Jahren mal wieder auf dem Pferderücken zu sitzen. 

Morgen werde ich vielleicht an die Amalfiküste fahren und eine Wanderung machen, die mir Erika heute empfohlen hat. Nach dieser überwältigenden Stadt brauche ich wieder etwas Ausgleich in der Natur... 🌴

Kommentare

  1. Unglaublich, so tolle Erlebnisse und Erfahrungen - Glückwunsch zu der Entscheidung zu diesem Ausflug!! Wie schön, dass es mit dem Reiten gleich wieder so gut geklappt hat. Und das landestypische Abendessen „in Familie“ - einmalig! Und dass du so eine spezielle Stadt wie Neapel kennenlernst.. Ich bewundere dich und freue mich sehr für dich!! :-)*

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Rückblick auf 5 Monate in Südamerika

Boquete - Eine Lektion in Frustraionstoleranz

San Blas - 5 Tage im Paradies