Valencia - Fahrradtour auf Umwegen
Nach einer sehr nervenaufreibenden Nacht mit dem am lautesten schnarchenden Mann der Welt, habe ich den Tag ruhig angehen lassen. Ich habe meine Sachen gepackt und dann zum Frühstück mit meiner Mama geskypt.
Um 12:00 sind Philliph und ich mit den Fahrrädern zum Albufera Nationalpark aufgebrochen. Google Maps Berechnungen zu Folge hätte die Fahrt 1h dauern sollen - weit verfehlt.
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Unsere Oma-Fahrräder mit Korb vorne und hinten |
Wir sind auf den komischsten Strassen gefahren, bei denen man entweder zweimal nachschauen musste, ob man sich nicht gleich auf der Autobahn wiederfindet oder das Gefühl hatte, das die Strasse vor uns das letzte Mal jemand vor 200 Jahren benutzt hat. Nach etwas mehr als einer Stunde standen wir dann am Ende eines Feldwegs vor dem See des Nationalparks. Google Maps zu Folge sind wir damit “angekommen”. Natürlich wollten wir nicht einfach irgendwo im Nirvana rauskommen und waren etwas genervt von diesem Ergebnis. Dann ist auch noch meine Kette rausgesprungen und die Flüssigkeit von den Oliven in meinem Rucksack ausgelaufen - also alles blöde auf einmal.
Wir sind auf einer kleinen Betonmauer entlang gelaufen, die einen kleinen Wasserrgraben vom Feld trennt und haben unsere Fahrräder darauf entlang geschoben. Dann ging es nicht mehr weiter und wir mussten unsere Räder, eins nach dem anderen, einen kleinen Hang hinaufheben. Auf diesem Hang war es zumindest trocken (das restliche Feld war mit Wasser geflutet) und wir konnten uns durch die kniehohe Wiese unseren Weg zurück bahnen.
Als wir die Route dann neu berechnet hatten, hat es uns angezeigt, dass wir zum Strand, wo wir nun hinwollten, da die Tortour uns den Schweiss aus den Poren getrieben hat, nochmal 54min entfernt ist und wir mit der Kirche ums Dorf dorthin fahren müssen. Philliph ist relativ gelassen geblieben aber ich hab langsam echt meine Motivation verloren. Meine Klamotten haben an mir geklebt, meine Haut war schwitzig und cremig und mein Schweiss war überall (eklige Beschreibung ich weiss). Ich wollte nur noch ins Wasser.
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Unser improvisierter Weg durchs Nichts |
Wir sind dann glücklicherweise an einem McDonalds vorbeigekommen und haben uns dort gestärkt und - viel wichtiger - aklimatisiert.
Als wir wieder rausgekommen sind, ist uns die Hitze wie ein Hammer ins Gesicht geschlagen. Es war ein gefühlter Temperaturunterschied vom 20 Grad.
Wir haben uns geeinigt, weder zu dem 54min entfernten Strand El Saler noch zurück nach Valencia zu fahren (wofür ich mittlerweile plädierte, da wir schon 3h unterwegs waren), sondern zu einem Strand, der ungefähr auf der Mitte der Strecke zurück nach Valencia lag. Dort waren wir relativ schnell und haben uns freudig und total verschwitzt in die Fluten gestürtzt. Die Wellen waren relativ hoch und so hat das Baden gleich noch mehr Spass gemacht. Wir waren uns beide einig, dass das Wasser durchaus 2-3 Grad kühler sein dürfte.
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Endlich ins Wasser! |
Am Strand haben wir uns von unserer Fahrradtour entspannt und etwas ausgeruht. Nachdem wir nochmal im Wasser waren, haben wir dann die Reste unseres Picknicks von gestern gegessen.
Circa 18:30 sind wir zurück zum Hostel aufgebrochen, nachdem ich Philliph von der Süsswasserdusche wegzerren musste, die einiges kühler und super erfrischend war.
Die Fahrt zurück war super schön, da wir endlich auf guten Radwegen fahren konnten. Wir haben auf dem Rückweg noch meine Reservierungen für die Fahrt nach Toulouse am Dienstag gekauft und sind dann fast verdurstet am Supermarkt angekommen, wo wir uns gekühlte Getränke gekrallt und gleich vor dem Laden hinunter gestürzt haben.
Im Hostel haben wir erstmal geduscht (jedes Mal das Highlight des Tages) und im Bett etwas entspannt.
Halb zehn sind wir dann zu unserer spanischen Spezialität (Horchata y fartons) aufgebrochen, wo wir nochmal 8min mit dem Fahrrad hingefahren sind. Es war sehr sehr lecker und relativ preiswert.
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Horchata y fartons |
Der Tag heute war sehr aufregend und anstengend. Insgesamt haben wir inklusive allem Herumirren rund 50km zurückgelegt. 🚲
Leider konnte ich auf dem Fahrrad keine Bilder machen, daher wird das heute ein eher Foto-armer Post. 🙃
Liebe Tina
AntwortenLöschenWir sind sehr beeindruckt von deine Reiseberichte, von den einzelnen Stationen den schönen Aufnahmen und wie lebendig du das alles beschreibst da. kann man sich richtig reinversetzen
Was für Möglichkeiten in der heutigen Zeit es gibt, deine Interessen und Träume zu verwirklichen ,du.kannst dich glücklich schätzen, dass deine Eltern und bestimmt auch Nils dir das finanziell ermöglichen können
Wir wünschen dir weiterhin viele schöne Erlebnisse und Eindrücke, sei wachsam und paß schön auf dich auf ganz lg aus Pratau von Oma und Opa