Paris - Laufen, Laufen, Laufen...
Da heute mein erster richtiger Tag in Paris war, wollte ich meine vollen Kraftreserven natürlich auskosten und bin 8:45 Uhr abmarschbereit vor die Tür getreten. Nach einigem komplizierten Gemache habe ich meine 3-Tages Fahrkarte für die Metro gekauft und bin zur Station Le Châtelet gefahren, was mir als bester Ausgangspunkt erschien (und auch war). Das Wetter war relativ kühl und trüb und der Himmel war unter der grauen Wolkendecke fast gar nicht zu sehen. Das schlug sich ein bisschen auf meine Stimmung und ich wusste gar nicht so recht, wie ich den ganzen langen Tag rumkriegen sollte. Nachdem ich ein Croissant gefrühstückt hatte, sah die Welt aber schon wieder ganz anders aus und ich hab neue Euphorie geschöpft.
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Das Riesenrad vor immer besser werdendem Himmel... |
Ich habe mich daran erinnert, dass es in vielen europäischen Metropolen gratis Stadtführungen gibt und habe mich kurzerhand für eine angemeldet. Um 11 Uhr hat mich und ein paar andere Touristen dann ein sehr lustiger und freundlicher Engländer (wohnt aber in Paris) nach Notre Dame, zum Louvre und schliesslich zum Jardin des Tuilieres geführt und es nicht an lustigen und interessanten Kommentaren mangeln lassen.
Bei der Tour habe ich einen Pakistaner (Mukesh) kennengelernt und wir haben auch als die Tour vorbei war, noch eine Stunde etwas gemeinsam die Gegend angeschaut. Als sich unsere Wege dann trennten, habe ich mich auf zur Galerie de La Fayette gemacht, um das berühmte Kaufhaus von innen zu bestaunen. Es war gar nicht so einfach, das richtige Haus zu finden, da es, wie ich feststellen musste, nicht nur eine Galerie de la Fayette gibt. Aber ein netter Securitymann hat mir geholfen und wenig später habe ich es gefunden. Auf der Dachterasse hatte ich einen super Ausblick auf die Stadt und konnte am Horizont in passabler Grösse auch den Eiffelturm erkennen.
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Blick ins Kaufhaus La Fayette |
Da es mittlerweile schon 15:00 Uhr war und ich noch fast nichts gegessen hatte, wollte ich zurück zum Jardin des Tuilieres und dort mein restliches Baguette als Sandwich mit Tomaten, Feta und Pesto essen. Der Weg dorthin sollte mich allerdings einiges an Nerven kosten, denn erst habe ich ewig keinen Supermarkt gefunden und dann nicht die passende Metrostation. Als ich endlich dort war und in meinem Liegestuhl mein Sandwich gemampft habe, war ich glücklich und zufrieden, schon so viel gesehen und gemanaget zu haben. Die Wolken haben sich mittlerweile auch verzogen und die Sonne strahlte mir ins Gesicht.
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Das leckerste Sandwich der Welt... |
Als ich dort so lag, kam ein älterer Franzose (Simon) vorbei und begann, mich in ein Gespräch einzuwickeln. Ich verstand erstaunlich viel und konnte auch das Ein oder Andere entgegnen. Er empfahl mir einige schöne Plätze und dann verabschiedeten wir uns.
Mein Route sollte weiter durch den Jardin des Tuilieres über die Champs Élysée zum Arc de Triomphe gehen. Das Wetter wurde immer besser und meine Laune auch. Die Champs Élysée hat mich sehr begeistert und ich habe es sehr genossen, auf ihr entlang zu schlendern. Beim Arc de Triomphe habe ich lange gerätselt, wie um alles in der Welt die Menschen auf diese Verkehrsinsel gekommen sind, bis ich herausgefunden habe, dass es einen unterirdischen Zugang gibt.
Einige Fotos und Videos später bin ich, mit Abstecher zur Boulangerie, zum Eiffelturm gelaufen, was ja, wie gestern schon geschrieben, mein heutiger Abend-Picknick-Spot werden sollte. Nachdem ich Getränke gekauft habe, da man das Hahnenwasser in Paris leider nicht trinken kann, habe ich mich auf der Wiese vor dem Tour Eiffel niedergelassen und meine Beine ausgeruht, die nach dem vielen Laufen ganz weich waren. Ich habe mir nochmal das gleiche Sandwich wie am Mittag schmecken lassen, da es zum einen unglaublich lecker war und ich zum anderen alles sofort aufbrauchen muss, da ich ja keinen Kühlschrank habe.
Als ich das Gefühl hatte, ich habe den Eiffelturm genug bestaunt, bin ich zur Metro-Station gelaufen, um wieder zum Hostel zu fahren. Dort angekommen habe ich schnell geduscht, mein Dosen ausgewaschen, alle technischen Geräte zum Laden angesteckt und liege nun komplett erschöpft im Bett.
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Der Ausblick von meinem Picknickort... |
Ich bin heute 31´700 Schritte gelaufen, was ungefähr 21km entspricht. Das wird vermutlich eine Ausnahme bleiben, da meine Beine sonst zu Muss werden. Trotz allen Anstrengungen war es ein sehr schöner und ereignisreicher Tag und ich freue mich auf morgen.
Unglaublich, so viel in einem Tag - was für ein Auftakt!! Hört sich alles sehr gut an, und so schön beschrieben für uns Daheimgebliebene.. danke :-*
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