Barcelona - Das erste Mal baden
Heute habe ich nach der langen Fahrt gestern, auf der ich leider weniger geschlafen habe, als ich wollte, erstmal richtig ausgeschlafen. Richtig heisst in meinem Fall bis um 9:00 Uhr. Meine “Mitbewohnerinnen” haben allerdings noch länger geschlafen, sodass ich mich leise fertig machen und aus dem Zimmer stehlen musste und ich sag euch - das ist gar nicht so leicht! Denn gerade wenn man explizit leise sein will, rammelt man irgendwo dagegen oder es fällt was runter. Es ist aber zum Glück niemand aufgewacht und ich konnte unbemerkt das Hostel verlassen.
Auf der Strasse wusste ich gar nicht, wohin es heute gehen sollte. Ich habe mir also erstmal einen groben Plan vom dem, was ich anachauen will gemacht. Da die beiden brazilianischen Mädels (Julia und Bruna) mir erzählt haben, dass ich in Barcelona keine U-Bahn Karte brauche und alles zu Fuss erreichbar ist, habe ich wieder auf das altmodischste Fortbewegungsmittel - meine Füsse - zurückgegriffen. Ich bin losgelaufen zur Casa Mila und Casa Battlo, das sind Häuser, die wie viele andere in Barcelona von dem Architekten Gaudi kreiert wurden. Sind sind schön anzusehen aber keine wirklich tollen Attraktionen.
Nachdem ich mich kurz verlaufen hatte bin ich dann wenig später beim bekanntesten Wahrzeichen Barcelonas der Sagrada Familia angekommen bin. Eine Bloggerin hat dieses gigantische Bauwerk als “die bekannteste Dauerbaustelle der Welt” bezeichnet und ich muss sagen: Zu Recht! Eingezäunt, in Planen umwickelt und mit Kranen umstellt, hat der schöne Anblick ganz schön gelitten. Vom fotografieren hat es mich aber nicht abgehalten und ich habe meine Route Richtung Arc de Triomf fortgesetzt.
![]() |
Sagrada Familia |
![]() |
Arc de Triomf |
Dort endete meine geplante Route und ich bin einfach in die nächstbeste, schöne Strasse eingebogen. Lustiger Weise bin ich über diese Strasse in ein extrem schönes Viertel gekommen, was sich als das Viertel Barcelonas entpuppte. Kleine, enge Gassen mit Balkonen und kleinen Lädchen waren überall. Auf meinem Stadtplan habe ich entdeckt, dass ich in der Nähe der Santa Maria del Mar bin und habe die mir auch gleich noch angeguckt. Sie war aber so eingefercht in andere Häuser, dass ich fast kein gescheites Bild machen konnte, geschweige denn einen Blick aus etwas Entfernung auf die Kirche werfen.
![]() |
Die Atmosphäre der Gassen kommt im Foto leider nicht so rüber... |
![]() |
Der Strand von La Barcelonetta |
Nun bin ich endlich in Richtung Meer weitergelaufen. Doch bevor ich mich niederlassen habe, musste noch was zu Essen her. Es war ein riesiger Krampf, etwas zu finden worauf ich Lust hatte, was ins Budget passte und was auch noch typisch für Spanien war. Ich bin schliesslich bei Tacobell gelandet, ein Fastfood Laden für Burritos, Tacos und Nachos, den mir Julia und Bruna empfohlen haben.
Dann lag ich endlich am Strand und bin sogar kurz eingenickt. Natürlich mit einem Arm in der Schlaufe meiner Bauchtasche und dem Fuss auf meinem Rucksack, so dass ich zumindest merke, wenn etwas geklaut wird. 😁 Mit dem Baden ist es alleine gar nicht so einfach, da man seine Sachen ja nicht einfach liegen lassen kann. Ich musste also immer Leute fragen, ob sie kurz aufpassen können.
![]() |
So leer bekommt man die Strandpromenade als Tourist wahrscheinlich nur selten zu Gesicht. |
Nach circa 4h am Strand habe ich mich entschlossen, etws an der Strandpromenade entlang zu laufen und noch den Parc de la Ciutadella zu besuchen.
Der Park war echt richtig schön. Es gab einen kleinen See, auf dem die Leute gerudert sind und eine grosse Wasserfontäne. Ein Mann hat mir eine Veggie-Samosa angedreht, was mir ganz recht kam, weil ich eh gerade überlegt hatte, was ich zum Abendbrot essen kann.
![]() |
Parc de la Ciutadella |
Ich bin durch das schöne Viertel wieder in Richtung Hostel zurückgelaufen, da es mittlerweile schon 19:30 Uhr war und ich auch ganz schön erschöpft. Ich hatte den ganzen Tag schon unglaublich Lust auf Frozen Joghurt und gerade als ich in Google Maps nachschauen wollte, wo der nächste Laden ist und ich kurz hochgeschaut habe, um sicherzugehen, dass ich nirgendwo dagegen laufe, hab ich gesehen, dass ich genau vor einem Frozen Joghurt Laden stehe. Was für ein Zufall! Als würde mir jemand ein Zeichen geben wollen, dass jetzt die beste Gelegenheit ist.
Mit Joghurtgeschmack im Mund bin ich dann weiter gelaufen und habe noch Getränke und Essen für Morgen im Supermarkt eingekauft. Ich habe nämlich beschlossen, in den nächsten zwei Tagen im Hostel vorzukochen und Mittags nichts unterwegs zu kaufen.
Im Hostel habe ich die sechste Zimmergenossin kennengelernt (Cindy), die zu meiner grossen Freude auch deutsch ist. Jetzt sind alle Betten in meinem Zimmer belegt.
Gerade als ich diese Zeilen geschrieben habe, hat mich ein Typ aus der Hängematte heraus angequatscht, ob ich auch ein Stück Schokolade will. Es hat sich dann herausgestellt dass er (Arno) auch aus der Schweiz kommt und im Wallis wohnt. Wir haben eine ganze lange Weile (bis jetzt) geredet und sind ein Glück bei Englisch geblieben. 😉
Es war sehr interessant mit Arno zu reden. Er hat sehr viele Erfahrungen gemacht und hat mir einige seiner Lebensweisheiten mitgegeben.
Jetzt muss ich mich auf jeden Fall erstamal ausruhen und schlafen. Ich möchte seit drei Tagen etwas eher ins Bett und Schlaf aufholen aber jedes Mal kommt etwas dazwischen. Vielleicht klappt es ja morgen...
Ich bin sehr gespannt, ob‘s mit dem Ausschlafen geklappt hat ;-).
AntwortenLöschenSchön hast Du nun auch so viele Bekanntschaften gemacht. Kommt Arno aus dem französischen oder deutschen Teil des Wallis? :-)